CDU: Wahl-Absprachen mit FDP sind Einzelentscheidungen
Berlin (dpa) - Die CDU setzt ungeachtet örtlicher Absprachen mit der FDP weiter auf eine klare Abgrenzung zum Koalitionspartner bei der Stimmabgabe. „Ich bitte die Bürgerinnen und Bürger um Vertrauen für meine Politik und deshalb auch um beide Stimmen für die CDU“, sagte CDU-Chefin Merkel den „Kieler Nachrichten“.
Die Bundes-CDU erklärte am Samstag auf Anfrage zu Absprachen in einzelnen Wahlkreisen: „Das sind vereinzelte Entscheidungen vor Ort. Für uns gilt weiterhin: Jede Partei kämpft für sich.“
In Bonn haben die Kreisvorsitzenden von CDU und FDP schriftlich vereinbart, sich im früheren Wahlkreis des CDU-Kanzlers Konrad Adenauer gegenseitig zu helfen. Während sich die CDU dort im Wahlkampfendspurt auf die Erststimmen konzentrieren will, setzt die FDP mit ihrem Kandidaten - Außenminister Guido Westerwelle - ganz auf die Zweitstimmen. Erklärtes Ziel ist es, zur Fortsetzung der schwarz-gelben Koalition im Bund beizutragen. Die CDU will das Direktmandat zurückholen, das seit 2002 dreimal an den SPD-Politiker Ulrich Kelber ging.
Eine ähnliche mündliche Absprache gibt es im Wahlkreis Heidelberg. Das sagte FDP-Kandidat und Entwicklungsminister Dirk Niebel der dpa. Ab sofort wolle die CDU auf ihren Plakaten ausdrücklich um Erststimmen werben. FDP-Plakate sollten Aufkleber mit der Aufschrift „Zweitstimme FDP“ erhalten. Diesem Beispiel würden voraussichtlich viele Wahlkreise folgen: „Ohne, dass es einer Strategie bedarf, gibt es eine dynamische Welle“, sagte Niebel.