Claudia Roth fordert Regierungsboykott der Paralympics
Berlin (dpa) - Die Grünen haben die Bundesregierung aufgefordert, angesichts der Krim-Krise auf eine Reise zu den Paralympics in Sotschi zu verzichten.
„Mitglieder der Bundesregierung sollten den Paralympics in Sotschi fern bleiben und Putin keine Gelegenheit zur Inszenierung geben“, sagte Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth der „Frankfurter Rundschau“. Die Politikerin ging auch mit Sotschis Paralympics-Machern und dem Internationalen Paralympischen Komitee (IPC) hart ins Gericht. „Man hätte ernsthaft über eine Verlegung oder Verschiebung der Paralympics nachdenken müssen“, sagte Roth.
Es sei unverantwortlich, dass die Athleten von den Funktionären dazu gebracht würden, als Kulisse für Wladimir Putins Machtdemonstration zu dienen. Dies zeuge von politischer Ignoranz. „Die dramatische Eskalation auf der Krim wird so mutwillig relativiert nach dem Motto 'The Putin Show must go on'.“ Bisher ist geplant, dass Innen-Staatssekretär Ole Schröder und die Behindertenbeauftragte Verena Bentele als Vertreter der Bundesregierung nach Sotschi reisen.
Die Regierungen der USA und Großbritanniens haben wie die Niederlande und Österreich bereits angekündigt, keine offizielle Vertreter würden die an diesem Freitag beginnenden Paralympics besuchen.