Elbe erreicht Maximum im tschechischen Usti
Prag (dpa) - Für die Hochwasser geplagte tschechische Industriestadt Usti an der Elbe ist das Schlimmste wohl überstanden. Das Wasser stieg am Donnerstag nicht über die bedrohliche 11-Meter-Marke.
Der höchste Wasserstand war am frühen Morgen mit 10,71 Metern gemessen worden, wie die zuständige Behörde mitteilte. Wohngebiete und Geschäfte am rechten Flussufer blieben überflutet. Im benachbarten Decin (Tetschen) waren ufernahe Straßen überschwemmt.
In Terezin (Theresienstadt) brach ein provisorischer Damm am Elbezubringer Ohre (Eger). Helfer brachten Menschen eines Ortsteils in Sicherheit. „Wir haben einen tosenden Lärm gehört und die Beine unter die Arme genommen“, sagte ein Einwohner dem tschechischen Rundfunk. „Es war Nacht und die Situation sehr unübersichtlich.“
Im Erzgebirge suchte die Polizei mit einem Hubschrauber nach einer 36 Jahre alten Frau, die in einen Kanal gefallen war. Seit Beginn der Unwetter werden in Tschechien vier Wassersportler vermisst, acht Menschen starben. Mehr als 19 000 Menschen mussten Häuser und Wohnungen verlassen.
In Prag an der Moldau entspannte sich die Lage weiter. Kilometerlange Hochwasser-Schutzwände hielten stand. In einer U-Bahn-Station kämpften Einsatzkräfte gegen einsickerndes Grundwasser. Schaulustige waren zunehmend ein Problem für Helfer und Betroffene. Die Polizei patrouillierte mit Booten, um Plünderungen zu verhindern.
Das Hochwasser werde nur langsam zurückgehen, sagte Umweltminister Tomas Chalupa im Fernsehen. Mit Blick auf die Aufräumarbeiten sagte er, das Land hoffe auf Hilfe aus dem Ausland.