Experte: Islamisten keine große Gefahr für Libyen
Berlin (dpa) - Nach dem Sturz des Gaddafi-Regimes besteht aus Sicht eines Nahost-Experten der Konrad-Adenauer-Stiftung keine große Gefahr durch Islamisten. Gaddafi sei es bis 2010 gelungen, die islamistischen Kräfte zu domestizieren, so Hardy Ostry im Deutschlandradio Kultur.
Beim Aufbau eines demokratischen Rechtsstaates werde man es nicht vermeiden können, mit diesen Kräften zu reden. Dies müsse aber auf der Grundlage klarer Wertvorstellungen und Kriterien erfolgen.
Auch die Einbindung der Stämme hält Ostry nicht für ausgeschlossen. „Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass es sicherlich im Interesse der Stämme ist, die ja alle auch von dem Reichtum und den Ressourcen des Landes profitieren wollen, in einem geordneten Übergang hier wirklich eine Einigung herbeizuführen“, sagte er.