Fahrplan: Wie geht es weiter in der Griechenland-Krise?
Berlin/Athen (dpa) - Nach der Freigabe des dringend benötigten 130-Milliarden-Euro-Pakets für Griechenland durch die Euro-Kassenhüter ist die Krise noch lange nicht zu Ende. Der weitere Fahrplan zur Rettung des von der Staatspleite bedrohten Landes:
- 29. Februar: Zur Stützung des Finanzsystems, speziell der griechischen Banken, fährt die Europäischen Zentralbank (EZB) erneut schweres Geschütz auf. Die Geschäftsbanken des Euroraums können zum zweiten Mal äußerst günstig für den ungewöhnlich langen Zeitraum von drei Jahren unbegrenzt Mittel bei der EZB leihen. Bereits im Dezember sogen die Geldhäuser bei einem solchen Geschäft fast 500 Milliarden Euro auf - diesmal könnte die Nachfrage sogar noch höher ausfallen.
- Gibt es für Kreditgeber Griechenlands einen Ersatz ihrer Verluste? Eine Entscheidung, ob Kreditausfallversicherungen auf griechische Staatsanleihen wegen des geplanten Schuldenschnitts und der Sonderstellung der EZB gezahlt werden müssen, könnte die International Swaps and Derivatives Association (ISDA) treffen. In der ISDA sind sowohl Investoren als auch Emittenten von Kreditausfallversicherungen - sogenannte Credit Default Swaps (CDS) - organisiert. Die ISDA kündigte für den späten Mittwoch (MEZ) eine Veröffentlichung über die weitere Vorgehensweise auf ihrer Internetseite an.
- 1./2. März: EU-Gipfel in Brüssel. Auch die Schuldenkrise bestimmt die Agenda. Die meisten „Chefs“ wollen in Brüssel den Pakt für mehr Haushaltsdisziplin unterzeichnen. Auch über eine mögliche Aufstockung des Euro-Krisenfonds ESM wird geredet.
- 9. März: Die Frist, wie viele private Gläubiger sich freiwillig am Schuldenschnitt für Griechenland beteiligen, endet. Über das Ergebnis wollen die Euro-Finanzminister beraten.
- 20. März: Anleihen Griechenlands über 14,5 Milliarden Euro werden fällig. Ohne neues Hilfspaket könnte das Euro-Land die Schulden nicht zurückzahlen, das Land wäre pleite.
- Im April: Neuwahlen in Griechenland sollen für klare politische Verhältnisse sorgen. Die 17 Eurostaaten erwarten, dass sich die Parteien über die Neuwahlen hinaus zum Sparen verpflichten.