Forscher: Ausstieg zeigt Versagen der Politik

München (dpa) - Der Ausstieg Kanadas aus dem Kyoto-Protokoll beweist nach Ansicht des Kieler Klimaforschers Mojib Latif das politische Versagen beim Klimaschutz.

„Das unterstreicht nur das, was in Durban schon klar geworden ist. Das Thema ist (...) inzwischen weg von der Agenda der internationalen Politik“, sagte Latif am Dienstag im Bayerischen Rundfunk.

Nur einen Tag nach der Weltklimakonferenz in Durban zog sich Kanada als erstes Land aus dem internationalen Klimaschutzabkommen zurück.

Latif wies darauf hin, dass sich der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen seit 1990 keineswegs verringert, sondern um 40 Prozent erhöht hat. „Das heißt, es gab Klimaschutz nur auf dem Papier, aber nicht real“, sagte er.

Die einzige Möglichkeit zur Begrenzung der Klimaerwärmung sei der Ausbau erneuerbarer Energien, sagt Latif. Die ganze Welt schaue dabei auf Deutschland - hier sei der Ausstoß seit 1990 um 20 Prozent reduziert worden. „Deutschland muss zeigen, dass so etwas auch umsetzbar ist.“