Gaddafi-Anhänger gehen in Kairo auf UN-Chef los
Kairo (dpa) - Libysche Demonstranten haben auf dem Tahrir-Platz in Kairo versucht, UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zu verprügeln. Nach Angaben eines Augenzeugen blieb Ban unverletzt, weil seine Leibwächter rechtzeitig eingriffen, als sich die Anhänger von Oberst Muammar al-Gaddafi auf ihn stürzen wollten.
Der UN-Chef hatte sich zuvor mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Amre Mussa, getroffen, um mit ihm über die Lage in Libyen zu sprechen. Nach der Attacke der Gaddafi-Anhänger nahm der UN-Chef Abstand von der ursprünglichen Idee, auf dem Tahrir-Platz spazieren zu gehen. Der Platz war im Januar und Februar das Zentrum der Proteste gegen den damaligen Präsidenten Husni Mubarak. Seit dem Sturz Mubaraks am 11. Februar hatten mehrere europäische Politiker den Tahrir-Platz besucht, darunter Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP).
An der Protestaktion gegen den Militäreinsatz in Libyen auf dem Tahrir-Platz beteiligten sich knapp 500 Libyer und einige Ägypter. Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Mussa, hatte sich für die Einrichtung einer Flugverbotszone über Libyen stark gemacht, später jedoch Besorgnis über mögliche zivile Opfer der Angriffe geäußert.