Luftschläge treiben Ölpreis nach oben

Singapur/Frankfurt/Main (dpa) - Die Luftschläge der Alliierten gegen Ziele in Libyen haben den Ölpreis erneut nach oben getrieben. Der Preis für das Nordseeöl Brent legte am Montagvormittag um rund zwei Prozent zu.

Händler sprachen von Unsicherheit angesichts der Eskalation des Konflikts am Wochenende.

Die Aktienmärkte zeigen sich jedoch unbeeindruckt von der Militäraktion. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) Brent-Öl zur Auslieferung im Mai stieg am Montagmorgen im asiatischen Handel um bis zu 2,29 Dollar auf 116,22 Dollar und näherte sich damit den bisherigen Jahreshöchstständen. Die Aufstände in mehreren nordafrikanischen Ländern hatten in diesem Jahr bereits für einen deutlichen Schub gesorgt.

Der Preis für Brent-Öl war Anfang März bezogen auf den Tagesschlusskurs schon auf 116,48 Dollar gestiegen. Der bisherige Höchststand war im Juli 2008 kurz vor Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise mit 146,08 Dollar erzielt worden. Nur wenige Monate später zu Weihnachten 2008 fiel der Ölpreis auf ein Tief von 36,61 Dollar zurück.

Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur April-Auslieferung stieg am Montag ebenfalls kräftig um 1,75 Dollar auf 102,82 Dollar. Libyen zählt zwar nicht zu den größten Öllieferanten der Welt, war für Deutschland 2010 aber immerhin der fünftwichtigste Rohöl-Exporteur nach Russland, Großbritannien, Norwegen und Kasachstan.

Beflügelt von kräftigen Kursgewinnen der Deutschen Telekom nach dem Verkauf ihrer US-Tochter legten der deutsche Leitindex Dax und der Euroraum-Index Eurostoxx 50 am Vormittag zwischenzeitlich um mehr als zwei Prozent zu. Weitere Katastrophenmeldungen aus dem beschädigten Atomkraftwerk im japanischen Fukushima waren am Wochenende ausgeblieben. Dies sorge für etwas Entspannung an den Börsen, sagte ein Händler. Die Auswirkungen der Ölpreisentwicklung müssten aber weiter beobachtet werden. Im Japan blieb der Handelsplatz in Tokio wegen eines Feiertags geschlossen.