Gauck: Welt hat bedeutende „Augen-Zeugin“ verloren

Berlin/Marl (dpa) - Bundespräsident Joachim Gauck hat die Verdienste der in Afghanistan erschossenen deutschen Foto-Reporterin Anja Niedringhaus gewürdigt. „Mit dem Tod von Anja Niedringhaus hat die Welt eine bedeutende „Augen-Zeugin“ verloren“.

Das sagte Gauck laut vorab verbreitetem Text am Freitagabend bei der 50. Verleihung des Grimme-Preises in Marl. Journalisten in Kriegs- und Krisenregionen berichteten von Not, Elend und Gewalt. „Ohne ihre Arbeit, ihren Mut und ihr Engagement wäre unser Bild von der Welt unvollständig“, ergänzte der Bundespräsident.

„Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Angehörigen und Freunden von Anja Niedringhaus und bei ihrer verletzten Kollegin“, sagte Gauck weiter.

Die langjährige preisgekrönte Fotojournalistin Niedringhaus war am Freitag im Osten Afghanistans von einem Polizisten erschossen worden. Die mit ihr reisende kanadische AP-Reporterin Kathy Gannon wurde bei dem Beschuss in der Unruheprovinz Chost verwundet. Niedringhaus arbeitete seit 2002 für die Nachrichtenagentur AP. 2005 gewann sie gemeinsam mit einem Team von AP-Fotografen den Pulitzer-Preis für ihre Berichterstattung im Irak.