Hintergrund: Athen mit höchstem Reallohn-Plus

Düsseldorf (dpa) - Bei der Diskussion über die Ursachen für die Misere Griechenlands wird die dortige Lohnpolitik eher am Rande genannt.

Dabei haben die Griechen durch die massive Steigerung ihrer Reallöhne im vergangenen Jahrzehnt ihre Wettbewerbsfähigkeit deutlich verschlechtert. Wie aus Berechnungen der EU-Kommission und der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf hervorgeht, konnten sich die griechischen Beschäftigten über die höchsten Reallohn-Steigerungen aller Arbeitnehmer in den 15 „alten“ EU-Staaten freuen.

Zwischen 2000 und 2008 stiegen die Reallöhne in Griechenland demnach um 39,6 Prozent. In Deutschland waren die Reallöhne im gleichen Zeitraum mit minus 0,8 Prozent rückläufig. Nirgendwo sonst in der EU wurde laut der Statistik so wenig Lohn-Zurückhaltung an den Tag gelegt wie in Griechenland, nirgendwo so viel wie in Deutschland.

Das wirkte sich auch bei den Arbeitskosten aus: Während die Kosten pro Arbeitsstunde in Deutschland zwischen 2000 und 2009 um durchschnittlich 1,9 Prozent stiegen, verteuerten sie sich in Griechenland in diesem Zeitraum doppelt so stark: Der durchschnittliche Kostenanstieg betrug dort 3,8 Prozent.

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