Hintergrund: Parteiendominanz

Berlin (dpa) - Fast 58 Jahre war die CDU in Baden-Württemberg an der Macht. Nur in Bremen stellt eine Partei noch länger den Regierungschef. Bundesländer, in denen eine Partei seit 1945 mehr als 30 Jahre an der Macht war, im Überblick:

BAYERN: Die CSU stellt seit fast 54 Jahren durchgängig den Regierungschef. Als erster Christsozialer dieser langen Dominanz wurde im Oktober 1957 Hanns Seidel gewählt. Zwischen Ende 1966 und Oktober 2008 - 42 Jahre lang - regierte die Partei den Freistaat alleine.

BREMEN: Seit August 1945, als Wilhelm Kaisen zum Bürgermeister und Präsidenten des Senats berufen wurde, stellt die SPD den Regierungschef. Das sind mehr als 65 Jahre. Derzeit sitzt Jens Böhrnsen auf dem Chefposten im historischen Rathaus der Hansestadt.

HAMBURG: Einen Ersten Bürgermeister von der SPD gab es von Dezember 1957 bis Oktober 2001, also knapp 44 Jahre lang. Anfangs- und Endpunkt dieser Zeit markieren Max Brauer und Ortwin Runde.

HESSEN: Mehr als 40 Jahre lang besetzte die SPD im „roten Hessen“ den Posten des Ministerpräsidenten. Die Periode begann Ende 1946, als Christian Stock gewählt wurde, und endete im April 1987 mit dem ersten hessischen CDU-Ministerpräsidenten Walter Wallmann.

NORDRHEIN-WESTFALEN: Fast 39 Jahre lang stellte die SPD den Regierungschef. Der erste dieser Zeit war Heinz Kühn, der im Dezember 1966 an die Macht kam. Im Juni 2005 beendete Jürgen Rüttgers (CDU) die Dominanz der SPD.

RHEINLAND-PFALZ: Von Ende 1946 bis Mai 1991 reagierte die CDU, das waren knapp 45 Jahre. Der erste Ministerpräsident dieser Periode war Wilhelm Boden, der letzte Carl-Ludwig Wagner.

SCHLESWIG-HOLSTEIN: Die CDU stellte knapp 38 Jahre lang den Ministerpräsidenten. Es begann mit Walter Bartram im September 1950. Bis Mai 1988 blieb die Partei an der Macht, dann wurde sie von der SPD unter Björn Engholm abgelöst.