Koalitionsoptionen nach der Sachsenwahl
Dresden (dpa) - Sachsens Ministerpräsident und CDU-Chef Stanislaw Tillich hat nach dem Scheitern des bisherigen Koalitionspartners FDP die Wahl:
Seine Partei als stärkste Fraktion im neuen Landtag kann sowohl mit der SPD als auch den Grünen eine Koalition anstreben - zumindest rechnerisch.
SCHWARZ-ROT: SPD-Chef Martin Dulig macht aus seinem Wunsch, an der Seite Tillichs künftig Regierungsverantwortung zu übernehmen, keinen Hehl. Von einer großen Koalition kann angesichts des SPD-Stimmenanteils von 12,4 Prozent zwar kaum die Rede sein. Dennoch wäre es für Tillich mit 77 der 126 Landtagssitze eine stabile und aufgrund der politischen Schnittmenge beider Parteien wohl auch verlässliche Regierungsmehrheit. Und neu wäre die Erfahrung auch nicht: Schon von 2004 bis 2009 regierte in Sachsen Schwarz-Rot.
SCHWARZ-GRÜN: Antje Hermenau liebäugelt mit der Bündnisoption schon länger. Die Chefin der Grünen-Landtagsfraktion sieht sich selbst als „eher konservativ“ im grünen Spektrum, stößt damit an der Basis aber immer wieder auf Kritik. Vor allem beim Braunkohleabbau in der Lausitz sind die Hürden für ein Zusammengehen mit Tillichs Christdemokraten hoch: Die Grünen wollen ihn beenden. Auch angesichts der knappen schwarz-grünen Mehrheit von nur drei Sitzen und einer dann starken rot-roten Opposition wäre ein solches Bündnis gewagt.
Koalitionsgespräche mit der Linken will Tillich nicht führen. Auch die Alternative für Deutschland (AfD) sei keine Option, sagte er am am Wahlabend.