Kosten der Libyen-Mission bringt Pentagon in Nöte

Washington (dpa) - Die Kosten der Libyen-Militäraktion bringen das Pentagon in Nöte. Nach Angaben der „Washington Post“ vom Dienstag ist zurzeit noch unklar, woher die Gelder für den Einsatz kommen sollen und wie teuer das ganze Unternehmen die USA zu stehen kommt.

Nach manchen Expertenschätzungen kostet die Einrichtung einer begrenzten Flugverbotszone wie die in Libyen über stärker besiedelten Gebieten zwischen 30 und 100 Millionen Dollar (21 bis 70 Millionen Euro) pro Woche, aber konkrete Zahlen gibt es bisher nicht.

So oder so ist das Pentagon darauf angewiesen, dass ihm der Kongress rasch unter die Arme greift, das heißt, die Gelder schnell per Nachtragshaushalt bewilligt. Denn aus dem laufenden Etat kann das Ministerium die Summen nicht aufbringen oder auch nur vorschießen.

Weil sich die Republikaner und Demokraten über Einsparungen in den Haaren liegen, ist bisher kein Etat für das Fiskaljahr 2011 verabschiedet worden, das bereits am 1. Oktober vergangenen Jahres begonnen hat. Die Regierung ist bisher nur flüssig geblieben, weil der Kongress wiederholt Ausgabenpläne kurzfristig auf der Basis des Etats von 2010 verlängert hat. Das Pentagon muss daher zurzeit mit weniger Geld auskommen, als es für 2011 beantragt hat.

Nach Angaben der „Washington Post“ schlagen bei der Libyen-Aktion vor allem die Kosten für Waffen, Waffenverluste und Treibstoff zu Buche. So kosteten die 162 Tomahawk-Raketen, die in den ersten vier Tagen der Operation abgefeuert wurden, mehr als eine Million Dollar pro Stück und müssten ersetzt werden.