Militär-Wasserwerfer beenden Einsatz in Fukushima
Tokio (dpa) - Fünf Spezialfahrzeuge des japanischen Militärs haben den Reaktor 3 des Katastrophen-AKW Fukushima mit rund 30 Tonnen Wasser bespritzt. Den Einsatz an der Reaktor-Ruine bewertete der Betreiber Tepco als Erfolg.
Es sei Dampf aufgestiegen, folglich hätten die Wasserwerfer das Becken mit den Brennstäben getroffen, zitierte die Nachrichtenagentur Kyodo einen Tepco-Sprecher. Der Einsatz wurde kurz vor 21.00 Uhr (Ortszeit) zunächst beendet, wie der staatliche Fernsehsender NHK meldete.
Bei den Wasserwerfern handelt es sich um Spezialfahrzeuge des Militärs, wie sie sonst etwa bei Flughafen-Bränden zum Einsatz kommen. Ihre Wasserkanonen können rund 80 Meter weit spritzen. Diese Fahrzeuge rückten gegen 17.00 Uhr Ortszeit an. Um 19.35 Uhr begann der erste Wagen seinen Einsatz, zehn Minuten später der zweite. Der Einsatz soll am Freitag weitergehen.
Zuvor waren Wasserwerfer der Polizei zu dem auch mit Plutonium bestückten Reaktor 3 gefahren, hatten jedoch umkehren müssen: Ihre Wasserkanonen waren unter den gegebenen Umständen nicht in der Lage, die Ruine zu erreichen.
Der Einsatz wird seit Donnerstagmorgen auch aus der Luft geführt: Die Hubschrauber können nach NHK-Angaben 7,5 Tonnen Wasser fassen. Vier Mal in rund 20 Minuten ergoss sich ein riesiger Schwall über den Block 3, dessen Dach bei einer Explosion abgerissen worden war.
Trotz der Rettungsmaßnahmen stieg die Strahlung an dem Katastrophen-AKW zumindest zeitweilig an, wie Kyodo unter Berufung auf die Betreiberfirma berichtete. Die Belastung stieg demnach von 3,7 auf 4 Millisievert pro Stunde. In Deutschland liegt der Grenzwert für zusätzliche radioaktive Strahlung bei 1 Millisievert pro Jahr. Der Anstieg muss laut Experten nicht zwangsläufig auf einen Misserfolg hinweisen: Denn es ist einkalkuliert, dass durch das Verdampfen von Wasser am stark erhitzten Druckbehälter zusätzlich radioaktive Partikel in die Luft gewirbelt werden.
Verteidigungsminister Toshimi Kitazawa sagte, nun sollten auch elf Löschflugzeuge des Militärs über dem Reaktor eingesetzt werden. Außerdem seien weitere Wasserwerfer auf dem Weg.