New York in Sorge vor neuem Terror
Washington/New York (dpa) - Vor den Gedenkfeiern zum 10. Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 sorgen neue Terrorhinweise für Unruhe in den USA.
„Es gibt glaubhafte Informationen, dass Terroristen einen Plan ausgeheckt haben“, sagte New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg in der Nacht zum Freitag bei einer spontan einberufenen Pressekonferenz.
US-Medien hatten zuvor berichtet, dass dem Heimschutzministerium in Washington „eine spezifische, glaubhafte, aber unbestätigte Information über eine Bedrohung“ vorliege. Bei der Kommandoaktion gegen den Al-Kaida-Chef Osama bin Laden gefundenes Material deute darauf hin, dass das Terrornetz „an wichtigen Daten Interesse gezeigt hat, wie dem 11. September 2011“.
Der Sender CNN meldete unter Berufung auf einen hochrangigen US-Regierungsbeamten, auf einer Skala von eins bis zehn werde die Bedrohung „bislang“ auf einer Stufe 5 oder 6 eingeordnet. Die „mögliche Verschwörung“ scheine sich „auf New York und Washington (...) zu konzentrieren“ und drehe sich möglicherweise um drei Personen, die in die USA eingereist sein könnten. Bei der Bedrohung könne es sich um eine Autobombe handeln, „aber das geheimdienstliche Bild ist noch nicht vollständig“.
Bloomberg sagte, es gebe bisher keine Bestätigung für die Informationen. Der Gouverneur des Staates New York, Andrew Cuomo, rief die Bewohner der Stadt dazu auf, „aufmerksam und vorsichtig“ zu sein. „Es gibt aber keinen Grund zur Panik und wir sollten uns in unserem Freiheitsgeist nicht entmutigen lassen, während auf die Gedenkfeiern am Wochenende blicken.“
Der Sender CBS berichtete auf seiner Internetseite unter Berufung auf einen Regierungsbeamten, Präsident Barack Obama habe die Sicherheitsbehörden angewiesen, ihre Anstrengungen angesichts dieser „glaubhaften aber unbestätigten Informationen“ zu verdoppeln.
New Yorks Polizeichef Raymond Kelly bestätigte, dass die Stadt den Hinweis sehr ernst nehme. Das wegen der Gedenkfeiern für die Opfer von 9/11 ohnehin verstärkte Polizeiaufgebot werde nach der Warnung um ein weiteres Drittel aufgestockt, sagte Kelly vor der Presse. Vom Freitagmorgen bis Montag (12. September) werde die Polizei verstärkt Fahrzeuge im Verkehr, aber auch geparkte Autos untersuchen.
Die Suche nach verdächtigen Personen und Stoffen werde sich vor allem auf die Tunnel und Brücken der Stadt konzentrieren sowie auf den Times Square und den Grand Central Bahnhof unweit des UN-Hauptsitzes. Bloomberg ermahnte die Bürger der Millionenmetropole, trotz der Terrorwarnung ihren Alltag wie gewohnt fortzusetzen, gleichzeitig aber auf mögliche Verdachtsmomente zu achten. Er selbst wollte am Freitag mit der U-Bahn zur Arbeit fahren.
CNN zitierte einen Regierungsbeamten mit den Worten, dass die Informationen um den vergangenen Mittwochmittag herum eingetroffen seien. Das Heimatschutzministerium nehme die jüngsten Informationen sehr ernst. Wie stets bei Hinweisen auf mögliche Terrorgefahren würden alle nötigen Schritte unternommen. Die Regierung in Washington stehe in engem Kontakt mit den Behörden auf Ebene der Bundesstaaten und Lokalregierungen.