New Yorker erleichtert über Bin Ladens Tod

New York (dpa) - New Yorker unterschiedlicher Konfessionen und Familienangehörige von Opfern des 11. September haben sich erleichtert über den Tod des Terroristenführers Osama bin Laden gezeigt.

„Meine Familie ist sehr froh darüber, dass Osama bin Laden nach zehn Jahren gefasst und für alle seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die er diesem Land und dieser Stadt am 11. September angetan hat, mit dem Leben bezahlen musste“, sagte Sally Regenhard am Montag in New York nach Angaben von US-Medien. Vor zehn Jahren hatte sie ihren 28-jährigen Sohn bei den Angriffen verloren.

Zwar sei das Kapitel Osama bin Laden nun geschlossen, doch müssten die hinterbliebenen Familien täglich von neuem mit dem Verlust von geliebten Personen zurecht kommen. „Es ist ein bittersüßer Tag. Es ist gut, dass dieser schlechte Mensch für seine Taten büßen musste, aber es ist auch schmerzlich anzusehen, wie viele gute Menschen einen brutalen und sinnlosen Tod wegen dieses Monsters erlitten haben“, sagte die Mutter des jungen Feuerwehrmanns. Regenhard hatte sich in den letzten Jahren vermehrt für die Familien der Opfer des 11. September eingesetzt und gegen die Errichtung einer Moschee bei Ground Zero plädiert.

Auch der Imam des umstrittenen Moschee-Projekts in der Nähe von Ground Zero, Feisal Abdul Rauf, hat sich erfreut geäußert. Osama bin Ladens Tod ermögliche den Familien, Frieden und Heilung nach den Ereignissen des 11. September zu finden. „Wir danken Präsident Obama und all denen, die den Niedergang eines globalen Terroristen, der so viel Schmerz in den USA und der ganzen Welt verbreitet hat, bewirkt haben“ sagte Rauf. „Heute sprechen wir nicht als Muslime und nicht als Amerikaner, sondern als Menschen, die an Demokratie und einen Rechtsstaat glauben“. Erst im März hatte Rauf bekanntgegeben, dass das muslimische Gemeindezentrum wegen der anhaltenden Unstimmigkeiten zwischen ihm und dem Bauunternehmer wohl doch nicht in der Nähe von Ground Zero gebaut werden würde.

New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg bekräftigte, dass der Geist der New Yorker stärker sei als jemals zuvor. „Die Macht von Freiheit und Gerechtigkeit hat wieder einmal gesiegt“ sagte Bloomberg in einer Pressekonferenz an der Baustelle von Ground Zero. Zusammen mit Polizeichef Ray Kelly und Stadtbeamten gedachte der Bürgermeister der Opfer der Terroranschläge von 1993 und 2001.