RKI: Fahndung nach EHEC-Quelle ist aufwendig

Berlin (dpa) - Die Fahndung nach der Herkunft der gefährlichen EHEC-Darmkeime läuft auch Hochtouren. Das Expertenteam des RKI muss dabei aufwendig recherchieren, berichtet RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher.

Dazu drei Fragen und Antworten.

Frage: Was ist denn nach aktuellem Wissensstand die wahrscheinlichste Quelle?

Glasmacher: „Da möchte ich wirklich nicht spekulieren. Es bleibt dabei, dass es bislang keine Hinweise darauf gibt, dass die Erreger aus Fleisch oder Rohmilch stammen. Es könnte Gemüse sein, aber auch ein anderes Lebensmittel.“

Frage: Wie lange könnte die Suche noch dauern?

Glasmacher: „Das hängt davon ab, wie gut der Erreger sich versteckt hat. Wir suchen sehr intensiv und haben unser Team vor Ort in Hamburg nochmals verstärkt. Die Mitarbeiter müssen nun die Erkrankten befragen, von denen viele ja noch im Bett liegen. Gleichzeitig stellt das Team Kontrollgruppen zusammen, die aus Menschen vergleichbaren Alters und Geschlechts bestehen und auch befragt werden. Denn möglicherweise sagen alle Erkrankten, sie hätten beispielsweise Erdbeeren gegessen. Sagt dies die gesunde Kontrollgruppe dann aber auch, dann können die Erdbeeren kaum der Auslöser gewesen sein.

Frage: Wie wahrscheinlich ist es, dass die Quelle überhaupt gefunden wird?

Glasmacher: „Auch hier will ich nicht spekulieren. In der Vergangenheit hatten wir es mit viel kleineren Ausbrüchen zu tun. Manchmal konnte das sehr schnell eingegrenzt werden. Aber es gab auch Ausbrüche, in denen man einfach nichts zum Ursprung gefunden hat. Die Suche nach der Herkunft der Erreger dürfte im aktuellen Fall vermutlich keine Sache von Stunden, sondern eher von Tagen oder Wochen sein.“