Russland lehnt jede UN-Resolution für Militäreinsatz in Syrien ab

Moskau (dpa) - Russland will mit seinem Vetorecht im Weltsicherheitsrat jede UN-Resolution für einen Militäreinsatz in Syrien verhindern.

„Russland lehnt jeden Beschluss des Weltsicherheitsrates ab, der die Möglichkeit einer Gewaltanwendung vorsieht“, sagte Vizeaußenminister Gennadi Gatilow am Freitag der Agentur Itar-Tass. Der Kreml kündigte erstmals an, Syrien werde sicher am Rande des G20-Gipfels in St. Petersburg ein Thema sein.

Syrien stehe zwar nicht auf der Tagesordnung des Gipfels, sagte der außenpolitische Berater von Kremlchef Wladimir Putin, Juri Uschakow. „Aber diese Frage muss und wird besprochen werden.“ Russland als enger Partner des syrischen Regimes warnt vor einem Flächenbrand im Nahen Osten und Nordafrika, falls Präsident Baschar al-Assad von ausländischen Kräften gestürzt werden sollte.

Uschakow schloss ein Treffen Putins mit US-Präsident Barack Obama nicht mehr aus. „Putin wird Obama im Kreis der Kollegen begrüßen und ihm die Hand geben, und dann sehen wir weiter“, sagte er. Derzeit sei ein Vier-Augen-Gespräch zwar nicht geplant. „Aber während des Gipfels wird es viele Möglichkeiten zum Gespräch geben.“ Aus Ärger über das Asyl des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden hatte Obama ein geplantes bilaterales Treffen mit Putin in Moskau vor dem Gipfel abgesagt.

Zugleich kritisierte Uschakow die für diesen Samstag geplante Abreise der UN-Chemiewaffeninspekteure aus Syrien. Es gebe noch viele Fragen zum Giftgaseinsatz. Unverständlich sei, warum die Experten nur den Zwischenfall vom 21. August untersuchten und nicht frühere Angriffe mit Chemiewaffen. So macht Russland die syrischen Rebellen für eine Giftgasattacke mit mindestens 26 Toten im März verantwortlich. Das hätten russische Analysen ergeben.