Sängerin und Siegerin: Gold für „Lizz“ Görgl

Garmisch-Partenkirchen (dpa) - Kaum jemand hatte Elisabeth Görgl nach ihrem bestaunten Auftritt mit dem WM-Song bei der Eröffnungsfeier ganz oben auf der Goldrechnung. Aber bei der ersten Weltmeisterschafts-Entscheidung war die Österreicherin wieder im Rampenlicht: Gold im Super-G.

Als Elisabeth Görgl das Podest im Zielraum bestieg, wurde zum wiederholten Male ihr WM-Song gespielt. „You're the hero (between heaven and hell)“ - und irgendwo zwischen Himmelreich und Hölle musste die österreichische Skirennfahrerin die Zehntelsekunden herausgefahren haben, die sie zur ersten Weltmeisterin von Garmisch-Partenkirchen kürten: Gold im Super-G.

Bereits beim Abschluss der Eröffnungsfeier am Vorabend gehörte die Bühne schon der Tochter von Traudl Hecher-Görgl, die zweimal Olympia- Abfahrtsbronze gewonnen hatte. Beim ersten Wettkampf stand sie dann wieder im Rampenlicht. „Ich war nicht nervös am Start und auch nicht beim Singen, aber das im Ziel war ziemlich spannend“, meinte die 29-Jährige, die bei den Fahrten von Maria Riesch oder Lindsey Vonn reichlich bangen musste. „Das Warten war sehr aufregend.“

Bislang war „Lizz“ Görgl eher eine Expertin für dritte Plätze. Bronze bei der WM 2009 in Val d'Isère, zweimal diese Medaillenfarbe bei Olympia 2010 - und nun durfte sie endlich eine goldene Plakette um den Hals baumeln lassen. Als dann am Mittag erstmals die österreichische Hymne bei den Titelkämpfen unweit der Grenze erklang, wischte sich die Spätstarterin - am 20. Februar wird sie bereits 30 Jahre alt - ein Tränchen aus dem Augenwinkel.

Die Schwester des zweimaligen Weltcupsiegers Stephan Görgl hat auch schon härtere Zeiten hinter sich. Nach drei Kreuzbandrissen, zwei in der späten Jugendzeit, einer zu Beginn der Profi-Karriere (2001), musste sich die dreimalige Weltcup-Gewinnerin jedes Mal zurückkämpfen.

Dass sich das Gesangstalent für Garmisch-Partenkirchen nun als Interpretin des offiziellen WM-Songs verpflichten ließ, freute Teamkolleginnen und Trainer gleichermaßen. Und selbst die gastgebende Konkurrenz. „Dass Lizz singt, finde ich gut, sie hat eine tolle Stimme“, sagte Maria Riesch, „besser als wenn sie eine von uns engagiert hätten“.