Separatisten: MH17-Zwischenbericht belastet Regierung in Kiew
Donezk (dpa) - Der Zwischenbericht zum Absturz des malaysischen Passagierflugzeugs MH17 über der Ostukraine belastet nach Ansicht der Separatisten die Regierung in Kiew.
„Es ist offensichtlich, dass es eine Provokation der ukrainischen Armee war, um Russland und die Volkswehr zu diskreditieren“, sagte Separatistenführer Miroslaw Rudenko am Dienstag der Agentur Interfax zufolge. „Es gibt eine hohe Zahl von Widersprüchen in der ukrainischen Version, und der Report bestätigt dies nur“, sagte Rudenko in Donezk. Ähnlich äußerte sich Separatistenführer Alexander Sachartschenko. „Wir verfügen nicht über die Technik, um ein solches Flugzeug abzuschießen“, behauptete er.
Die Boeing wurde vor dem Auseinanderbrechen in der Luft laut dem Bericht niederländischer Experten von zahlreichen Objekten durchlöchert. Zwar ist darin nicht ausdrücklich von Raketenbeschuss die Rede. Der Bericht stützt aber bisherige Vermutungen, dass die Maschine von einer Rakete abgeschossen wurde. Keine Aussage treffen die Experten dazu, wer für den Beschuss verantwortlich gewesen sein könnte.
Das russische Luftfahrtamt bezeichnete den Zwischenbericht als wenig aussagekräftig. „Leider ist viel Zeit verstrichen - es wird kompliziert sein, alle Ursachen zu ermitteln“, sagte Experte Oleg Stortschewoj am Dienstag der Agentur Interfax.
Die Leichen der Passagiere hätten lange ohne Untersuchung an der Absturzstelle gelegen, und die Wrackteile seien in der ukrainischen Kampfzone möglicherweise in Mitleidenschaft gezogen worden. „Der Bericht ist erst der Beginn einer langwierigen Arbeit. Die objektive Untersuchung muss fortgesetzt werden“, sagte Stortschewoj in Moskau.