Soldaten nach Einsatz in Libyen wohlbehalten zurück
Wunstorf (dpa) - Nach teilweise kritischen Evakuierungseinsätzen in Libyen sind am Samstag rund 150 Bundeswehrsoldaten wohlbehalten wieder nach Deutschland zurückgekehrt.
„Dieser Einsatz ist nicht risikofrei gewesen“, sagte Generalleutnant Rainer Glatz vom Einsatzführungskommando der Bundeswehr, der die Männer in Empfang nahm und ihnen für ihre Arbeit dankte.
Die Soldaten hatten seit Beginn der Unruhen in dem nordafrikanischen Staat 262 Menschen aus Libyen ausgeflogen. Zuletzt holten sie am vergangenen Samstag aus Nafurah im Landesinneren mehr als 100 Ingenieure und Arbeiter, die in Libyen größtenteils in der Ölindustrie unter anderem für die Firma Wintershall tätig waren.
„Die Männer sind auf unsere Maschine zugestürmt, alle wollten mit. Glücklicherweise mussten wir niemanden zurücklassen“, sagte ein Oberstaatsfeldwebel aus dem nordrhein-westfälischen Hilden, der den Einsatz mit koordinierte.
Alles verlief bei diesem Einsatz reibungslos, nach 45 Minuten hoben zwei Transall-Maschinen wieder aus der Wüste in Libyen ab. „Viele Männer an Bord haben vor Erleichterung geweint“, berichtete ein Oberfeldwebel, der bei den Fallschirmjägern im nordniedersächsischen Seedorf stationiert ist.
Generalleutnant Glatz erläuterte, die Evakuierung aus Nafurah sei nicht unkritisch gewesen. „Wir hatten unseren Flug zwar angemeldet. Sie wissen aber nie, wie die Strukturen und Machtverhältnisse in einem zerfallenden Staat dann wirklich sind.“
Die Bundeswehr beteiligt sich darüber hinaus weiterhin mit drei Schiffen am internationalen Hilfseinsatz unter UN-Schirmherrschaft, der inzwischen angelaufen ist. Zwei Fregatten und ein Versorgungsschiff halten sich vor der Küste Tunesiens auf. Sie sollen von dort in den nächsten Tagen ägyptische Staatsbürger zurück in ihr Heimatland bringen.