Hintergrund Trumps vielfältige Stolpersteine

Washington (dpa) - Die kurze Präsidentschaft von Donald Trump hat den Polit-Newcomer mehrmals in Grenzregionen und seine Regierung ins Wanken gebracht - die größten Stolpersteine der ersten Trump-Monate, festgemacht an prägnanten Persönlichkeiten aus dem Umfeld des Präsidenten.

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MICHAEL FLYNN:

Der Nationale Sicherheitsberater und Hardliner lügt gegenüber Vizepräsident Mike Pence zu seinen Russland-Kontakten und muss schließlich nach wenigen Wochen im Amt gehen. Es ist der erste große Rückschlag für Trump. Mit der Nominierung von Herbert Raymond McMaster gelingt ihm jedoch ein Coup - er kann einen renommierten, allseits geschätzten General für den Job anwerben.

JAMES COMEY:

Wohl in einer Art Panikreaktion feuert Trump den FBI-Chef James Comey - ein Novum in der US-Geschichte. Trump ist mit den Russland-Ermittlungen der Bundespolizei nicht einverstanden. Weil sein Justizminister Jeff Sessions sich aus der Sache wegen Befangenheit zurückziehen muss, kann das FBI einen Sonderermittler berufen - Comeys Vorgänger Robert Mueller. Die Ermittlungen erweisen sich als schmerzhafter und dauerhafter Stachel im Pelz des Präsidenten.

REX TILLERSON:

Der Außenminister wird innerhalb der Regierung zu einer Art Gegenspieler von Trump. Vor Zeugen soll Tillerson Trump einen „Idioten“ genannt haben. Das Dementi kam halbherzig, Trump bot Tillerson daraufhin einen Intelligenztest an. Immerhin konnte Tillerson durchsetzen, dass Trump die USA nicht aus dem Atomdeal mit dem Iran herauslöst.

PAUL MANAFORT

Einst als Wahlkampf-Manager ins Team geholt, erwies sich der Strippenzieher mit Hang zu Despoten als Pferdefuß für Trump. Inzwischen lebt er wegen des Verdachts auf Geldwäsche im großen Stil unter Hausarrest. Trump lebt mit der Peinlichkeit, einen mutmaßlichen Straftäter als Wahlkampfmanager gehabt zu haben. Die Ermittlungen um Manafort und den ehemaligen Trump-Berater George Papadopoulos rücken das Trumpsche Wahlkampflager immer näher an eine Zusammenarbeit mit Russland heran. Gegenstand der Ermittlungen ist inzwischen auch Trumps Schwiegersohn Jared Kushner.

ROBERT E. LEE

Um Denkmäler für den einstigen Südstaaten-Führer im US-Bürgerkrieg entwickelte sich ein Streit, der zu gewalttätigen Demonstrationen führte. Die Stadt Charlottesville - wo linke Demonstranten mit Rechtsradikalen zusammenprallten - wurde zum Sinnbild der Auseinandersetzung. Trump machte alles falsch, distanzierte sich nicht ausreichend von der rechtsradikalen Gewalt. Anschließend distanzierten sich viele von ihm - darunter Berater aus Wirtschaft und Wissenschaft. Auch Regierungspersonal, darunter Außenminister Tillerson und der Chef des Nationalen Wirtschaftsrates, Gary Cohn.