Twitter-Spott und Badehosen - Kurioses aus dem Wahlkampf
Stuttgart/Mainz/Magdeburg (dpa) - Die Anspannung ist hoch, es steht viel auf dem Spiel - da kann dem einen oder anderen im Landtagswahlkampf auch mal ein Ausrutscher passieren.
Ob es den Spitzenkandidaten geschadet hat, wird sich am Sonntag zeigen. Einige kuriose Anekdoten aus den Wahlkämpfen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt:
Stimmen-Splitting: In Sachsen-Anhalt rief die rechtsextreme NPD die Wähler dazu auf, ihre Erststimme der AfD und Zweitstimme der NPD zu geben. Die AfD wollte mit der Aktion aber nichts zu tun haben. „Mit der NPD haben wir keinerlei Schnittmengen“, sagte AfD-Sprecher Christian Lüth.
Twitter-Sturm: „Wer AfD aus Protest wählt, stärkt am Ende das linke Lager“, twitterte die CDU-Spitzenkandidatin in Rheinland-Pfalz, Julia Klöckner, einige Tage vor der Wahl. Im Netz folgten zahlreiche Reaktionen, von Verwunderung bis Spott. Unter dem Hashtag #twitternwiekloeckner schrieben Twitter-Nutzer etwa: „Wer Fleisch aus Protest isst, stärkt am Ende die Vegetarier.“
Übereifer: Die baden-württembergische CDU schickte vor der Wahl Briefe an Mitglieder und Bürger, um für ihren Spitzenkandidaten Guido Wolf zu werben. Allerdings gingen die Briefe eine Woche zu früh raus. Sie sollten eigentlich erst kurz vor der Wahl am 13. März in den Briefkästen landen. Laut eines Parteisprechers war es ein Versehen des Dienstleisters.
Teure Wahl: Beim Werben für die Briefwahl in Rheinland-Pfalz unterlief der SPD ein kostspieliger Fehler. Rund 80 000 Postwurfsendungen enthielten die falsche Information, dass die Kommune das Porto des Briefwahlantrags zahlt. SPD-Landeschef und Landesinnenminister Roger Lewentz entschuldige sich dafür - und sagte zu, dass die SPD den Kommunen die Portokosten der Briefwahlanträge erstatten wird.
Waterloo: Kanzlerin Angela Merkel war zum Wahlkampfauftakt der CDU in Magdeburg erschienen, als „Waterloo“ von Abba als erstes Lied ertönte. In der Schlacht von Waterloo wurde Napoleon endgültig geschlagen. Ein böses Omen also? In Sachsen-Anhalt ist der Wahlsieg zwar so gut wie sicher, in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz müssen die CDU-Kandidaten aber kämpfen.
007: Die FDP hatte es in Baden-Württemberg nicht einfach, öffentlich wahrgenommen zu werden. Einen Coup landete ihr Spitzenkandidat Hans-Ulrich Rülke mit einem Foto von sich als 19-Jähriger in gelb-roter Badehose, das er auf Instagram veröffentlichte. Das Bild schaffe es sogar in die ARD-„Tagesthemen“. Die Bremer FDP-Politikerin Lencke Steiner scherzte: „Ihr habt den James Bond Baden-Württembergs.“