Valls: Frankreich lässt sich von Islamisten nicht erpressen
Paris (dpa) - Die französische Regierung will nicht mit den islamistischen Entführern eines in Algerien verschleppten Franzosen verhandeln.
„Frankreich lässt sich nicht erpressen“, sagte Regierungschef Manuel Valls am Dienstag dem Sender Europe 1. Es werde keine Diskussion und keine Verhandlungen geben. Der 55 Jahre alte Franzose war von einer Islamistengruppe gekidnappt worden. Sie drohen die Ermordung der Geisel an und fordern ein Ende der französischen Luftangriffe auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak.
Valls hielt an der französischen Beteiligung an Einsätzen gegen die Miliz fest. „Die Einsätze und das Engagement werden selbstverständlich fortgesetzt“, sagte der Premierminister. Frankreich sei eine große Nation, die ihre Verantwortung ernst nehme.
Der entführte Franzose ist in der Hand einer Islamistengruppe, die sich von Al-Kaida im islamischen Maghreb (AQMI) losgesagt und dem IS zugewandt hat. Der aus Nizza stammende Bergführer war nach Berichten französischer Medien am Wochenende nach Algerien gereist und zu einer zehntägigen Wanderung in der Region aufgebrochen.
Am Sonntag wurde er in einer Bergregion bei Tizi Ouzou etwa 110 Kilometer östlich der Hauptstadt Algier gekidnappt. Im einem Video im Internet drohen die Islamisten mit der Ermordung der Geisel. Das Außenministerium in Paris bestätigte die Authentizität des Videos.
Im Namen der IS-Terrormiliz waren bereits zwei US-Journalisten und ein britischer Entwicklungshelfer ermordet worden. Davon stellten die Terroristen Videos mit Enthauptungsszenen ins Internet. Der IS hat zum Mord an Menschen aus Ländern aufgerufen, die im Irak militärisch gegen die Miliz vorgehen. Frankreich fliegt seit Freitag Lufteinsätze gegen Stellungen der Extremisten in dem Land.
Frankreichs Präsident François Hollande sicherte dem algerischen Premierminister Abdelmalek Sellal am Montag volle Unterstützung zu.