Hintergrund: Marschflugkörper
Berlin (dpa) - Marschflugkörper verfügen anders als ballistische Raketen über einen permanenten eigenen Antrieb. Sie werden in vorher definierte Ziele gelenkt und tragen häufig Tragflächen zur Stabilisierung der Flugbahn.
Die unbemannten Flugkörper mit einem Sprengkopf können nach dem Abfeuern ein programmiertes Ziel automatisch treffen. Sie können von Rampen und Radfahrzeugen ebenso gestartet werden wie von Schiffen, U-Booten oder Flugzeugen.
Bereits im Zweiten Weltkrieg wurden vollwertige Marschflugkörper eingesetzt. Der Urtyp ist die als „V1“ oder „fliegende Bombe“ bekannte deutsche Fieseler Fi 103 mit Strahltriebwerk. Sie hatte noch nicht die Treffgenauigkeit heutiger Marschflugkörper.
Bei einer niedrigen Flughöhe von unter 200 Metern sind Marschflugkörper von gegnerischem Radar nur schwer zu orten. Die Reichweiten der von verschiedenen Staaten entwickelten Modelle liegen zwischen rund 30 und 3000 Kilometern. Damit überschneidet sich der Aktionsradius einiger Modelle mit dem ballistischer Mittelstreckenraketen (800 bis 5500 Kilometer).
Der bekannteste Marschflugkörper der USA ist die BGM-109 „Tomahawk“. Die Waffe gibt es in verschiedenen Versionen mit Reichweiten bis zu 2500 Kilometern. „Tomahawks“ wurden unter anderem im Golfkrieg 1991 und im Irakkrieg 2003 massiv eingesetzt.