Windböe löste wohl Kölner Seilbahn-Panne aus

Köln (dpa) - Der Notfall an der Kölner Seilbahn über den Rhein ist wahrscheinlich durch eine Windböe mit einer Geschwindigkeit von mehr als 100 Stundenkilometern verursacht worden.

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„Wir haben die Seilbahn eingestellt, bis wir wissen, was tatsächlich passiert ist“, sagte Thomas Miebach, Geschäftsführer der Kölner Seilbahn, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Eines der vier Räder einer Gondel war aus der Führung gesprungen und hatte auch die Weiterfahrt der folgenden Gondel blockiert.

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Die vierköpfige Familie, die darin festsaß, berichtete einen Tag nach der dramatischen Rettung von Todesangst, die sie gespürt habe. Es habe auch „unheimliche Schwankungen“ gegeben, sagte die Mutter Katrin Baumhauer.

Die Fahrt mit der Gondel sei ein Geschenk für den älteren Sohn gewesen, der am Dienstag zwei Jahre alt geworden war. Das Kind habe die ganze Zeit auf ihrem Schoß gesessen. „Wir haben gesungen und gebetet.“ Der drei Monate alte Bruder war beim Vater. Nach etwa vier Stunden war die Familie aus 40 Metern Höhe auf ein Feuerwehrschiff auf dem Rhein abgeseilt worden.

„Die Familie hat es mir sehr einfach gemacht“, erzählte Daniel Backhaus, Höhenretter bei der Kölner Feuerwehr. Er war als erster bei der festsitzenden Familie angelangt. Die Eltern hätten sich gefreut, dass er da war. „Und ich hab' auch gesagt, dass ich froh bin.“

Geschäftsführer Miebach sagte, der Betrieb auf der Seilbahn über den Rhein sei am Dienstag wegen des Wetters kurz vor der Einstellung gewesen. Am Freitag komme der TÜV, um festzustellen, welche Arbeiten nötig sind. Auch Experten der Universität Stuttgart werden in den kommenden Wochen erwartet. Pro Jahr nutzen etwa eine halbe Million Fahrgäste die Seilbahn, die über den Rhein führt.

Die in Köln wohnende Familie verbrachte die Nacht zu Hause. Zwei amerikanische Touristen, die ebenfalls festsaßen, waren nach Berlin weitergereist. Ihre Gondel hatte sich an einem Träger der Seilbahn verhakt und dadurch die Weiterfahrt der anderen Gondeln blockiert.

Nach Angaben einer Sprecherin der Kölner Polizei prüft die Staatsanwaltschaft die strafrechtliche Relevanz der Seilbahn-Panne. Starker Wind, Regen und Dunkelheit hatten die Rettung der Familie erschwert.

Zwei Höhenretter mussten über eine auf der Kölner Zoobrücke stehende Drehleiter auf die Seile der Bahn klettern. Dann hangelten sie sich langsam zur Kabine vor. Zunächst seilten die Retter den Vater mit dem Säugling in ein unter der Gondel wartendes Boot ab, dann holten sie die Mutter herunter. Zum Schluss folgte ein Feuerwehrmann mit dem Zweijährigen.

Die Seilbahn, die den Zoo auf der linken Rheinseite mit dem gegenüberliegenden Rheinpark verbindet, ist seit 1957 in Betrieb und hat seitdem rund 17 Millionen Fahrgäste transportiert.