Weihnachtsmarkt Gelungener Auftakt für den Markt
Kempen. · Das Anglühen am Freitag und der Markt am Samstag waren gut besucht, am Sonntag verdarb der Regen das Geschäft.
Nach starkem Auftakt am Freitag und Samstag sorgten schmuddeliges niederrheinisches Wetter und Nieselregen am Sonntag doch für so manche Einbußen und einige Dämpfer bei den Händlern in den Hütten und Pagoden beim „Markt der Sterne“. Dennoch nahmen viele Besucher einiges mit; viele waren von weit her zum Weihnachtsmarkt in der Kempener Altstadt angereist.
„Es ist wider Erwarten bombastisch“, sagte am Freitagabend auf dem überfüllten Buttermarkt Armin Horst, Vorsitzender des Kempener Werberings. Gemeinsam mit der Veranstaltungsagentur „X-Dream“ war der Weihnachtsmarkt schon einen Abend früher eröffnet worden. Dies war ein voller Erfolg. Schon da hatten die Besucher vor allem bei den lukullischen Genüssen die Qual der Wahl. Sollte es der deftige Spießbraten, die finnische Spezialität, der „Grill-Lachs-Wrap“ oder neben den vielen verschiedenen Weinen und Gerstensäften der weiße oder rote Glühwein sein? Oder als Unterlage die holländischen Poffertjes?
Für die Poffertjes entschieden sich viele der niederländischen Gäste, die auch am Samstag die Innenstadt so richtig in Beschlag nahmen. Die Geschäfte und Stände waren weihnachtlich geschmückt. Es gab alles, vom modischen Hut für die Frau bis zum hochmodernen Grill für den Mann, von origineller Deko für Haus und Garten bis zum „Schottenblut“ – die St. Töniserin Anna Kruse erklärte das spezielle Getränk: „Es ist ein Met, gemischt mit Kirschsaft und Whisky.“ Das „Piratengold“ gab es bei ihr auch: ein Mix aus Apfelsaft und Rum, mit Meersalz.
Ob Uhren oder Halsketten, ob erlesene Düfte, Tees oder die winterharte Christrose, für jeden war in der Innenstadt etwas dabei. Da störte es auch keinen großen Geist, dass zwischen einem „Schmuck-Paradies“ und der selbst hergestellten „X-Mas-Deko“ ein fliegender Händler auf der Engerstraße seine Fusselbürste anbot oder ein anderer am Buttermarkt seine Fertigkeiten als Scherenschleifer anpries. Für den Weihnachtsbraten kann man ja ein scharfes Messer gebrauchen.
Geschenkideen aus
der Thomasstadt
Größtenteils gab es aber passende Geschenkideen für das bevorstehende Fest. Darunter war Spezielles aus der Thomasstadt: Die Künstlerin Heidemarie Brosien hatte einen Kempener Schutzengel in allen Variationen hergestellt, ihn fand man auf Fahrradklingeln, Frühstücksbrettchen, Tassen und Bildern. „I like Kempen“: dies galt auch am Stand von Jutta Roeling und Sabrina Kurze. Die beiden Mitarbeiterinnen der Stadtwerke und der Sauna- und Wasserwelt „Aqua Sol“ ließen gegen einen geringen Obolus für einen guten Zweck, nämlich für die Kempener Tafel, das Glücksrad drehen.
Auf einer kleinen Bühne auf dem Buttermarkt spielten Bands; als Alleinunterhalter musizierte außerdem Fabian Küpper auf dem „Handpan“, einem Blechklanginstrument, und dem Didgeridoo Musik für die Seele.
In anderen Altstadtstraßen traten ebenfalls einige Musikanten auf. „Ich liebe es, dass hier etwas Ruhe ist und ihr nicht so laut spielt“, sagte eine 70-jährige Kempenerin. Vor dem Strumpfhaus Kempkes hörte man gerade den Klang einer Geige und von zwei Querflöten. Rose (16) und die 17-jährigen Marie und Jana, die Drei werden voraussichtlich 2019 ihr Abi im Thomaeum machen, spielten „Jingle Bells.“ Zwischendurch kamen Jonas Klaps (19) und Kai Francki (21) mit ihren Bauchläden vorbei. Die zwei Schüler des Berufskollegs in der Fachrichtung Anlagen-Mechanik verkauften für die Haiti-Hilfe selbstgemachtes Gebäck.
Für Kinder war das Karussell an der Engerstraße das Richtige. Später ging es mit den Eltern noch zum Buttermarkt. Dort hatte ein Gummersbacher einen kleinen Streichelzoo aufgebaut, mit drei Ziegen und Esel „Susi“.
Ringsherum luden so am Samstag die einheimischen Händler und Gastronomen mit Rabatten und besonderen Aktionen zur Einkehr an.
Genießen, schenken und Gutes tun, war die Devise. Auch am Stand des Kempener Kinderheimes St. Annenhof. Auf dem Studentenacker boten unter anderem der siebenjährige Leo und die beiden 13-jährigen Lars und Lara Schutzengel oder Marmeladen an. „Das Geld brauchen wir, damit wir im Sommer eine Woche auf einen Bauernhof in der Eifel fahren können“, erklärten die Kinder.