Elberfeld Das Palazio schließt eine Lücke

Elberfeld · Nach zwei Monaten Umbauzeit hat der Veranstaltungsort an der Kasinostraße eröffnet.

Mit Motivationstrainer Biyon Kattilathu als Gast eröffnete am vergangenen Freitag das Palazio seine Pforten.

Foto: Fries, Stefan (fri)

. Nach zweimonatiger Umbauphase feierte das Palazio, ehemals Apollo 21, Eröffnung an der Kasinostraße. Mit Motivationscoach Biyon Kattilathu startete das „dritte Leben“ der Location. „Die Arbeit fängt jetzt erst richtig an“, ist sich der sichtlich aufgeregte Geschäftsführer Gobinath Thanapalasingam sicher. Wahrscheinlich ist es da nur richtig, dass der in Wuppertal promovierte Speaker Kattilathu mit seiner Motivationsreise durch Indien zu Gast war. In seinem knapp einstündigen Vortrag nahm er die Eröffnungsgäste mit auf einen Kurztrip durch Anekdoten aus seinem Leben, die alle zeigten, dass Motivation nicht vom Himmel fällt, sondern trainiert werden kann.

Mit Witz und Selbstironie gab Biyon den Zuhörern seine Erfahrungen mit auf den Weg, und nahm zugleich Licht- und Tontechnik der ehemaligen Disco erstmals wieder in Betrieb. Als er mit zwölf Jahren mit seinem Vater in Indien war, sei ihm auf einem Ausflug ein ausgewachsener Elefant aufgefallen, der an einem kleinen Seil an einem verhältnismäßig mickrigen Stamm angeleint gewesen sei. Auf die Frage, warum er nicht einfach losrenne, habe sein Vater geantwortet: „Von klein auf ist der Elefant angeleint, er hat immer nur die Erfahrung gemacht, nicht losgehen zu können.“  Für Biyon ist die Nachricht klar: „Wir müssen erkennen, wo unser Seil ist, um uns dann davon befreien zu können.“ Motivation gebe es nun mal nicht ohne weiteres.

In prägnanten Botschaften fasste Kattilathu seine Überzeugungen zusammen: „Hört euren Mitmenschen zu“ oder „Achtet darauf, mit wem ihr euch umgibt.“ Er selbst nehme sich zudem jeden Tag vor, eine Sache zu tun, die unangenehm sei.

Geschäftsführer spricht von herausforderndem ersten Jahr

Nicht nur Thanapalasingam dürfte dabei aufmerksam zugehört haben. Auch Horst Wegener, der im Palazio am 21. Dezember die Release-Party seiner ersten EP feiert, war am Samstag schon zugegen. „Unsere ursprünglich gebuchte Location hat leider doch nicht funktioniert“, erläutert Wegener die Auswahl des Veranstaltungsortes. „Einen Saal mit 300 Leuten kriegen wir mittlerweile voll. Da wollen wir es diesmal wagen, eine größere Location auszuprobieren“, so Wegener, der beim Label des Hiphoppers Samy Deluxe unter Vertrag steht.

Motiviert scheint er bereits zu sein, und auch Grund zu Optimismus hat er: „Es wird eine Mischung aus Party und Konzert. Wir freuen uns dabei über den großen Support, den wir aus der Stadt bekommen haben“, erklärt der Wuppertaler Künstler.

Mit Wegener und seiner Band scheint das Palazio schon auf dem Weg zu einem Teil seiner künftigen Zielgruppe unterwegs zu sein.

„Wir haben in Gala-Bestuhlung Platz für 400 bis 500 Gäste, in normaler Bestuhlung für 700 Gäste“, berichtet der Geschäftsführer, „wir schließen damit die Lücke zwischen den kleinen und ganz großen Eventlocations.“

Als besonders vorteilhaft sieht Thanapalasingam zudem die Lage des alten Apollo Kinos in Elberfeld an. Herausfordernd sei jedoch das erste Jahr. „Wir werden das Konzept jetzt mit Leben füllen“, so Thanapalasingam.

Eine Woche vor Wegeners Release Party steht im Palazio unterdessen mit der Elvis Presley Show „The Elvis Xperience - Las Vegas Christmas Show“ die nächste große, öffentliche Veranstaltung an.