Pläne BOB-Campus: CVJM freut sich auf seine Kita
Oberbarmen/Wichlinghausen · Die Planungen für den Umbau der Bünger-Textilfabrik laufen. Die ersten Kinder sollen ab Frühjahr 2021 betreut werden.
. Die Beteiligten sprechen von einem „mutigen, aber außergewöhnlichen Standort“: Auf dem Gelände der ehemaligen Bünger-Textilfabrik an der Wichlinghauser Straße soll bis 2021 der sogenannte BOB-Campus entstehen. Ein Ort für Bildung und Qualifizierung, Arbeit und Urbane Produktion, Nachbarschaft und Teilhabe, wie es die federführende „Urbane Nachbarschaft BOB gGmbH“ nennt. Und einen wichtigen Bestandteil wird der CVJM Oberbarmen betreiben: die neue Kita.
„Wenn man sich mit dem Quartier beschäftigt, die Bedarfe sieht, dann kommt man schnell auf den CVJM“, erklärt die Geschäftsführerin der BOB-gGmbH, Johanna Debik, und lobt das Engagement von Bernd Schäckermann und seinen Mitstreitern. Zudem hat der Verein bereits Erfahrung: Praktisch in fast direkter Nachbarschaft betreibt der CVJM bereits einen Kindergarten. „Der wird auch weiterhin bestehen bleiben“, erklärt Schäckermann, der sich nun freut, auch Teil des Projektes BOB-Campus zu sein, „das soviel Mehrwert für den Stadtteil bringt“.
CVJM setzt auch in seiner zweiten Kita auf das „offene Konzept“
Das „offene Konzept“, nach dem der CVJM an der Wichlinghauser Straße 38 bis 40 arbeite, wolle man ebenfalls am neuen Standort umsetzen. Denn auch wenn, wie der Geschäftsführer betont, es zwei getrennte Einrichtungen seien, wolle man doch von den bislang gemachten Erfahrungen profitieren. So soll in der neuen Einrichtung ein Schwerpunkt ebenfalls auf die Sprache gelegt werden. Gut 80 Prozent der Kinder, schätzt der CVJM, haben einen Migrationshintergrund, also mindestens einen Elternteil, das nicht aus Deutschland stammt.
Genau diese Eltern will aber auch BOB-Geschäftsführerin Debik erreichen. Der Campus sei ein Gemeinschaftsprojekt. Über die Kita hätte man die Kinder im Haus, durch sie dann auch die Eltern. Der CVJM sei dabei ein wichtiges Bindeglied. „Wir haben in unserer Kita Kinder, da kamen früher schon die Eltern zu uns“, erklärt Schäckermann. Über die geplanten Angebote im „neuen Herz“ des BOB-Campus’, der „gemeinnützigen Ebene“, hätte man, so die Hoffnung, bald alle Generationen unter einem Dach in der umgebauten Textilfabrik, hofft Debik.
Hingucker am Gebäude: eine Dachterrasse als Außengelände
Wie das baulich umgesetzt werden soll, erläutert Ragnhild Klußmann vom Architekturbüro „raumwerk.architekten“ aus Köln am Modell. Das steht im Projektbüro der BOB gGmbH, schräg gegenüber der alten Fabrik, und hat bei Besuchern bereits für einiges Interesse gesorgt. Für Klußmann, die den gesamten Campus plant, ist es das erste größere Projekt in Wuppertal – und spannend vor allem durch die Topographie. So wird die Kita mit ihren gut 555 Quadratmetern und drei Gruppen - von der Wichlinghauser Straße aus gesehen - im zweiten Obergeschoss liegen, durch den Zugang über die Max-Planck-Straße allerdings ebenerdig sein. Das Besondere: die große Dachterrasse, mit viel Licht und einem Wasserspielplatz.
„Mitten in der Stadt ist es natürlich schwierig, große Außenflächen zu bekommen“, sagt Klußmann. Die Terrasse biete so aber einen geschützten Raum. Dazu kommt noch das „Sahnehäubchen“, wie Schäckermann es nennt: der Zugang zum geplanten Nachbarschaftspark auf dem Fabrikareal. Diese unterschiedlichen Nutzungen des Campus – im Gebäude sind unter anderem auch Gewerbeeinheiten und Funktionsräume für die Max-Planck-Realschule angedacht – machten die Arbeit für Architekten besonders interessant. Im kommenden Frühjahr soll der Bauantrag eingereicht werden, Anfang 2020 gebaut werden.
Im Frühjahr 2021, so der aktuelle Wunsch, sollen dann die ersten Kinder kommen. Der Bedarf ist riesig, betont Schäckermann noch einmal: „In unserer jetzigen Kita haben wir eine lange Warteliste.“
Der CVJM-Geschäftsführer ist auch vom Gesamtprojekt überzeugt: „Der Campus wird die Menschen zusammenbringen und den Stadtteil insgesamt aufwerten.“