"Wir haben natürlich überlegt, ob wir die Halle mitten in der Krise brauchen", sagte Hunold gestern in Düsseldorf. "Doch Düsseldorf ist trotz der Krise stark."

In dem größten Hangar Nordrhein-Westfalens mit einer Grundfläche so groß wie drei Fußballfelder können drei Langstrecken-Jets parallel gewartet werden. Air Berlin ist Mieter der Halle, die der Flughafen bauen ließ. Flughafen-Chef Christoph Blume betonte, dass Air Berlin nach der Übernahme der LTU mit jährlich rund 6,6 Millionen Passagieren inzwischen die größte Airline am Düsseldorfer Flughafen sei. Sie beschäftigt dort 2700 Mitarbeiter.

Hunold verwies bei der Eröffnungsfeier darauf, dass die Luftfahrtunternehmen nicht zum Staat gehen und um Geld bitten wollten. "Wir haben unsere Krisen bisher immer selbst gemanagt."

Doch er forderte von der Politik bessere Rahmenbedingungen, etwa eine einheitliche Flugsicherung in Europa, zumindest aber in Deutschland. Die Zersplitterung der Kontrolleinheiten koste allein Air Berlin in Deutschland jährlich zwischen 30 und 120 Millionen Euro - je nach Kerosinpreis.

Nach der Feststunde am Düsseldorfer Flughafen hatte der Air-Berlin-Chef am Abend zu einer Gala nach Berlin eingeladen, zu der auch Bundeskanzlerin Angela Merkel erwartet wurde. Gefeiert wurde dort der Jahrestag des ersten Flugs von Berlin-Tempelhof nach Palma de Mallorca am 28. April 1979.

1991 übernahm der Düsseldorfer Joachim Hunold das Ruder bei Air Berlin. Noch im selben Jahr flog die Airline auch vom Düsseldorfer Flughafen nach Mallorca - "Joachim Hunold hat an seine Heimatstadt gedacht", sagte Flughafen-Chef Blume.

Und Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers würdigte Hunolds Leistung beim Aufstieg von Air Berlin: "Es ist dein Verdienst, dein Unternehmergeist und deine Risikobereitschaft auch in schwierigen Zeiten, die das Unternehmen nach oben gebracht hat."