Autohändler wollen Opel retten

Drei Unternehmer aus Nordrhein-Westfalen haben im Kanzleramt ihre Pläne vorgestellt.

Berlin. Peter Dahlmann, Kurt Kröger und Jürgen Behren-Gerresheim haben sich vorgenommen, Opel zu retten. Im Berliner Kanzleramt präsentierten die drei großen deutschen Opel-Händler ein "Zukunftskonzept" für den Fall, dass der amerikanische Mutterkonzern General Motors (GM) Insolvenz anmelden muss. Dann sei es möglich, den deutschen Hersteller aus dem GM-Verbund herauszulösen und zu übernehmen.

Diese Idee diskutierten die Unternehmer aus Neuss, Mönchengladbach und Hamburg mit Jens Weidmann, dem Wirtschaftsberater von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Das Gespräch in der Regierungszentrale sei "sehr offen, verständnisvoll und kreativ" gewesen, berichtete Kurt Kröger anschließend.

"Wir glauben fest an die Zukunft der Marke Opel", sagte Peter Dahlmann. Der 59-Jährige ist geschäftsführender Gesellschafter der Dresen-Gruppe aus Neuss, die an 17 Standorten 450 Mitarbeiter beschäftigt. Nun sei die Zeit, "über neue Dinge nachzudenken". Den Kontakt zum Kanzleramt hatte der CDU-Abgeordnete Willy Wimmer hergestellt - ein Nachbar von Jürgen Behren-Gerresheim von der AZ-West GmbH in Mönchengladbach.

Es gebe positive Signale weiterer Opel-Händler, die sich an einer neuen Gesellschaft beteiligen könnten. Die 500 deutschen Vertragshändler beschäftigen in ihren 2000 Autohäusern und Werkstätten 35000 Mitarbeiter.

Das Konzept der Händler sieht auch eine Kapitalbeteiligung der Opel-Mitarbeiter vor. Nicht allein deshalb lobt Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz die Pläne: "Das Engagement zeigt, wie viel den Händlern an der Marke Opel liegt." Wichtig sei nun die Unabhängigkeit von Opel. Ein erster Schritt sei, dass Opel "erstmals seit 1929 ein eigenes Bankkonto" erhalte.

Womöglich wäre das finanzielle Engagement der Opel-Händler Teil einer größeren Lösung. Vieldeutig formulierte der Bochumer Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel: "Momentan ist alles möglich." Dahlmann, Kröger und Behren-Gerresheim jedenfalls wollen handeln - schließlich hängt am Schicksal von Opel auch ihr eigenes und das ihrer Beschäftigten.