Bahn-Konkurrenten klagen über Wettbewerbshürden
Berlin (dpa) - Die Konkurrenten der Deutschen Bahn sehen sich noch immer von dem Staatsunternehmen ausgebremst. Die Wettbewerbsbahnen hätten zwar ihre Marktanteile erhöht, dies sei aber kein Indiz für bessere Bedingungen,.
Dies sagte der Präsident des Verbandes Mofair, Wolfgang Meyer. Mofair vertritt wichtige Bus- und Bahnunternehmen. Die Deutsche Bahn rücke eher ihre eigenen Interessen als die des Eisenbahnverkehr in den Fokus ihres Handelns, kritisierten Mofair und das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) am Montag in Berlin.
Nach einer Studie der beiden Verbände ist der Marktanteil der Bahnkonkurrenz im Personennahverkehr auf 27 Prozent gestiegen. Im Jahr 2010 lag er nur bei 12 Prozent. Auch im Güterverkehr seien die konkurrierenden Privat- und ausländischen Staatsbahnen stärker als die Deutsche Bahn gewachsen. In diesem Sektor liege der Marktanteil bei 29 Prozent nach rund 25 Prozent im Jahr 2010.
Dennoch beklagten Mofair und NEE, dass Tochtergesellschaften der Bahn ihre „Monopolstellung“ ausnutzen. Die Konkurrenzbahnen müssten Trassen, Stationshalte und Bahnstrom beim bundeseigenen Konzern einkaufen.
„Wir müssen bis zu 14 Prozent mehr für den Strom bezahlen, als DB Energie der für den Schienengüterverkehr zuständigen Konzernschwester DB Schenker Rail in Rechnung stellt“, sagte der NEE- Vorstandsvorsitzender Ludolf Kerkeling. Das Gleisnetz bleibe die Melkkuh der Deutschen Bahn. Die hohen und steigenden Trassenpreise spülten Gewinne in den Konzern. Dieses Geld fehle dann für Nahverkehrsleistungen auf der Schiene.