BASF sieht sich trotz Gewinnrückgangs auf Rekordkurs
Ludwigshafen (dpa) - Dank anhaltend guter Geschäfte mit Öl, Gas und Pflanzenschutzmitteln sieht sich der weltgrößte Chemiekonzern BASF weiter auf Rekordkurs.
Trotz eines Gewinnrückgangs im vergangenen Jahr und hoher konjunktureller Risiken wolle der DAX-Konzern seinen Umsatz und sein operatives Ergebnis vor Sondereffekten 2013 auf bislang noch nicht erreichte Werte steigern, sagte Vorstandschef Kurt Bock am Dienstag auf der Jahrespressekonferenz in Ludwigshafen.
Bereits 2012 erreichte BASF Rekordwerte: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern (EBIT) und Sondereffekten erhöhte sich um 5,1 Prozent auf 8,9 Milliarden Euro. Der Umsatz kletterte um 7,1 Prozent auf 78,7 Milliarden Euro.
Das Nettoergebnis sank hingegen um mehr als ein Fünftel auf rund 4,9 Milliarden Euro. Grund waren höhere Steuern auf die im Herbst 2011 wieder aufgenommene Ölförderung in Libyen. Schlechter als im Vorjahr lief laut Bock das klassische Geschäft mit Chemikalien.
Auch im Schlussquartal verdiente BASF wegen höherer Steuern weniger als noch vor einem Jahr. Zudem hatte der Konzern im Jahr 2011 von einer Sonderzahlung profitiert. Der Gewinn sank um 13,4 Prozent auf 980 Millionen Euro.
2013 sollen alle Unternehmensteile zulegen, vor allem dank stärkeren Wachstums in den Schwellenländern wie China und Brasilien, kündigte Bock an. Das Jahr sei bereits vernünftig angelaufen. In Europa und in den USA sei allerdings mit einer weiterhin gedämpften Nachfrage zu rechnen. „Wir gehen davon aus, dass die konjunkturelle Unsicherheit allmählich nachlässt und Investoren wie Konsumenten wieder Vertrauen fassen, auch wenn die Wahl letzte Nacht nicht aktuell dazu beigetragen hat“, sagte Bock mit Blick auf Italien.
Der BASF-Chef begrüßte den Regierungsentwurf zur umstrittenen Gas- und Ölförderung aus tiefen Gesteinsschichten in Deutschland: „Ich hoffe, das führt zu einer Versachlichung der Diskussion.“ Die BASF wolle testen, was mit der sogenannten Fracking-Technik möglich sei.
Der Aktienmarkt ließ sich allerdings vom versprühten Optimismus nicht anstecken: Die Papiere verloren bis zum frühen Nachmittag knapp drei Prozent. Die Aktionäre sollen aber vom Spitzenjahr 2012 profitieren, die Dividende soll um 0,10 auf 2,60 Euro je Aktie steigen. Ende 2012 arbeiteten 113 262 Mitarbeiter bei der BASF, knapp zwei Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor.