Bericht: Aufsichtsräte steigen auf Festgehälter um

Düsseldorf (dpa) - Feste Vergütungen für Aufsichtsräte kommen wieder in Mode. Sechs der 30 Dax-Konzerne sind bereits umgestiegen, wie das „Handelsblatt“ berichtet.

Die Konzerne stehen damit im Widerspruch zu den Regeln, die die Regierungskommission „Deutscher Corporate Governance Kodex“ aufgestellt hat.

Betrieben werde der Umstieg unter anderem von Gerhard Cromme, der bei Siemens und ThyssenKrupp an der Spitze des Kontrollgremiums steht, schreibt die Zeitung. Laut den Informationen will Cromme auch bei ThyssenKrupp eine pauschale Bezahlung des Aufsichtsrates durchsetzen. Begründung für den Umstieg auf feste Summen: Aufseher sollten unabhängig - auch von der Bezahlung - agieren und nicht ausgerechnet in schlechten, aber arbeitsreichen Zeiten schlechter bezahlt werden.

Im „Deutschen Corporate Governance Kodex“ heißt es dagegen: „Die Mitglieder des Aufsichtsrats sollen neben einer festen eine erfolgsorientierte Vergütung erhalten. Die erfolgsorientierte Vergütung sollte auch auf den langfristigen Unternehmenserfolg bezogene Bestandteile enthalten.“

Der Wechsel von erfolgsabhängiger Vergütung zur Festvergütung kommt zu einer Zeit, in der die Konzerne Rekordergebnisse einfahren und die Bezüge der Aufseher wegen der Boni besonders hoch sind. Insgesamt kassierten die 25 Aufsichtsratsvorsitzenden der Dax-Unternehmen laut dem Bericht 8,4 Millionen Euro im Jahr 2010, davon 4,8 Millionen Euro als Festbezüge.