Bericht: Markt für Öko-Wärme bricht ein
Berlin (dpa) - Die Bundesregierung droht einem Bericht zufolge ihre Klimaschutzziele im Bereich erneuerbarer Wärme zu verfehlen. Die Investitionen in nachhaltige Heizsysteme wie Pelletöfen, Wärmepumpen oder Solarkollektoren waren 2010 im dritten Jahr in Folge rückläufig, wie die „Welt“ berichtet.
Demnach brach insbesondere der Absatz solarthermischer Anlagen für die Warmwasser-Bereitung und Raumwärme besonders stark ein, nämlich um 27 Prozent. Die Zeitung beruft sich dabei auf die Jahreszahlen des Industrieverbandes Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH). Der BDH steht für 92 deutsche Unternehmen der Heiz- und Umwelttechnikbranche mit knapp 12 Milliarden Euro Umsatz und 60 000 Mitarbeitern.
Laut der BDH-Jahresbilanz gab der Gesamtmarkt für Wärmeerzeuger 2010 um vier Prozent nach. Öko-Heizsysteme insgesamt hätten dabei überproportional stark Marktanteile verloren: So seien zum Beispiel noch 51.000 Wärmepumpen installiert worden, ein Rückgang um sechs Prozent. Festbrennstoffkesseln, zu denen etwa auch Holzpelletöfen gehören, wurden demnach noch 19.000 Stück verkauft - ein Rückgang um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Hauptgrund für den dramatischen Rückgang des Solarthermie-Zubaus aus Sicht des BDH: Solarstrom-Module besetzen dank der Subventionierung durch die gesetzliche Einspeisevergütung immer mehr Dachflächen. Für die solarthermischen Kollektoren, mit denen Raumwärme und Warmwasser bereitgestellt wird, bleibe entsprechend weniger Kapital und Dachfläche übrig. „Die Entwicklung ist katastrophal“, zitierte die Zeitung BDH-Präsident Klaus Jesse, der auch Geschäftsführer von Vaillant Deutschland ist.