Betreiber: Bus- und Bahnfahren wird teurer
Berlin (dpa) - Die Fahrpreise für Busse und Bahnen steigen in diesem Jahr nach Betreiberangaben wieder überdurchschnittlich.
„Meine Prognose ist, dass wir 2014 eine Fahrpreissteigerung zwischen 3 und 3,5 Prozent haben werden“, sagte der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen, Jürgen Fenske, am Donnerstag in Berlin. 2013 mussten Fahrgäste demnach durchschnittlich 3,3 Prozent mehr bezahlen. Die Fahrpreise stiegen damit mehr als doppelt so stark wie die Verbraucherpreise insgesamt.
Bussen und Bahnen befördern in Deutschland seit Jahren immer mehr Menschen. 2013 waren es nach Angaben des Statistischen Bundesamts mehr als 11,12 Milliarden Fahrgäste im Nah- und Fernverkehr, 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr.
„Durch die Preispolitik der Unternehmen im öffentlichen Verkehr werden Kunden nicht verloren“, sagte Fenske. Die Verkehrsgesellschaften stünden unter wachsendem wirtschaftlichen Druck: stagnierende öffentliche Zuschüsse und steigende Kosten für Energie und Personal. Festgelegt werden die Preise in der Regel in den regionalen Verkehrsverbünden, wo auch die Kommunen mitreden.
Der Verband warnte die Bundesregierung davor, Ökosteuerrabatte für große Verkehrsbetriebe zu kappen. Aktuelle Überlegungen dazu hätten weitere Kosten von 250 Millionen Euro zur Folge. Als Kompensation wären weitere Fahrpreiserhöhungen von 3 bis 4 Prozent nötig. Die Branche mit in der Regel kommunalen Unternehmen forderte höhere öffentliche Investitionszuschüsse und mehr Steuergeld, um Güterzüge mit leiseren Bremsen auszustatten.
Stärker zur Kasse bitten wollen die Betriebe auch Schwarzfahrer. Durch sie entgingen den Betreibern jährlich 250 Millionen Euro an Fahrgeldeinnahmen, weitere 100 Millionen Euro kosteten die Kontrollen. Fenske forderte vom Bund, das sogenannte erhöhte Beförderungsentgelt für Fahrgäste ohne Fahrschein per Verordnung von 40 Euro auf 60 Euro zu erhöhen. „Wir setzen auf die abschreckende Wirkung.“