Bionade-Gründer geben ihr Lebenswerk auf
Radeberger übernimmt die Biobrause komplett.
Ostheim. Die Bio-Brause kam aus dem Nichts der Provinz. Ganz plötzlich löste die Bionade kurz nach der Jahrtausendwende einen Trend aus. Das Erfrischungsgetränk war das Symbol für urbanen Lebensstil, gepaart mit ökologischem Bewusstsein. Jeder, der hip war oder sich dafür hielt, trank die Kult-Limo.
Doch dem Trendsetter folgten Nachahmer: Mittlerweile hat sich Bionade in der Masse der Bio-Limos fast verloren. Zuletzt kamen Gerüchte um die wirtschaftliche Zukunft auf. Nun ist die Katze aus dem Sack: Die Gründerfamilie zieht sich ganz zurück.
Am Mittwoch gab die zum Oetker-Konzern gehörende Radeberger-Gruppe bekannt, dass sie auch die restlichen 30 Prozent der Kowalsky-Brüder übernommen habe. Über den Kaufpreis wurde nichts bekannt, die Brüder Stephan und Peter teilten nur mit, dass sie Firma und Mitarbeiter in soliden Händen wüssten.
„Bionade war einmal der szenige Newcomer, und nun ist sie die Coca-Cola unter den Bio-Limos geworden“, sagt Trendforscherin Antje Schünemann. Die Limo habe deshalb stark an Glaubwürdigkeit verloren. Der Absatz brach ein. 2006 kam Bionade auf 14 Millionen Euro Umsatz, verkaufte 70 Millionen Flaschen. 2007 sollten es 200 Millionen werden — doch tatsächlich sollen laut Branchenkreisen seitdem zwei Drittel weniger verkauft worden sein.
Für Schünemann liegt die Lösung in der Rückbesinnung: „Bionade müsste wieder sein, was sie vorher war. Die Frage ist nur, ob das überhaupt noch möglich ist.“