Modehersteller erhöhen Preise

Kleidung soll zwar fünf Prozent teurer werden — aber vorerst nicht für den Privatkunden.

Düsseldorf. Die deutsche Mode wird wieder teurer: „Die Preise werden im kommenden Jahr um fünf Prozent steigen“, berichtete Gerd Oliver Seidensticker, Präsident des Modeverbandes German Fashion am Mittwoch.

Die Branche begründet die Erhöhung mit den gestiegenen Lohnkosten in den Herstellerländern wie Vietnam, China oder Türkei.

Schon im vergangenen Jahr kletterten die Preise um fünf Prozent. Doch womöglich hat Seidensticker diesmal diese Rechnung ohne den Handel gemacht. Denn der sieht nach Angaben des Branchenverbands BTE überhaupt keine Notwendigkeit für Preiserhöhungen — und will die Kleidung für Verbraucher nicht weiter verteuern.

„Wir können im Einzelhandel nicht einfach immer mehr Preiserhöhungen gegenüber den Kunden durchsetzen“, sagt der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Textileinzelhandels (BTE), Siegfried Jacobs. Und der Handel selbst könne auch nicht noch mehr Lasten tragen. „Wir hatten schon 2011 einen Margenverlust, unter anderem wegen des schlechten Wintergeschäfts.“

Insgesamt können die Modehersteller auf ein gutes Jahr 2011 zurückblicken. Die Unternehmen konnten ihren Umsatz um sieben Prozent auf zwölf Milliarden steigern. Die Branche blickt auch für das laufende Jahr verhalten optimistisch in die Zukunft.

„Das gesamte Jahr 2011 konnte größtenteils das halten, was das erste Halbjahr versprochen hat, auch wenn die euphorische Stimmung in Hinblick auf 2012 einer vorsichtigen Haltung gewichen ist“, sagt Seidensticker. 90 Prozent der Firmen erwarten gleichbleibende bis steigende Umsätze.