BMW zahlt Mitarbeitern Rekordprämie

München (dpa) - Volle Auftragsbücher, Sonderschichten und Rekordzahlen: BMW will den Autoboom nutzen und die Spitzenposition in der Oberklasse ausbauen. Um die Rivalen Audi und Daimler auf Distanz zu halten, treiben die Münchner auch den Umbau des klassischen Autogeschäfts voran.

Angesichts strenger CO2-Grenzwerte, Verkehrsbeschränkungen und wachsender Rohstoffkosten stehe die Branche vor enormen Herausforderungen, sagte Vorstandschef Norbert Reithofer am Donnerstag auf der Hauptversammlung in München.

„Es geht um nicht Geringeres als: Die individuelle Mobilität in eine neue Ära zu führen“, sagte Reithofer. Dazu zählt neben dem Ausbau der Elektromobilität, dem Einsatz neuer Werkstoffe und Angeboten wie Car-Sharing auch die Entwicklung von Konzepten für Dienstleistungen rund ums Auto. Die Branche müsse sich auf die Zeit nach dem Öl vorbereiten. „Der Übergang zur postfossilen Gesellschaft wird kommen. Er kommt schneller als viele denken“, sagte Reithofer. BMW will 2013 das erste Elektroauto auf den Markt bringen.

Derzeit verdient der Konzern vor allem mit den großen und teuren Limousinen Geld. Dank der ungebrochen hohen Nachfrage in China, USA und auch in Europa fährt der Hersteller nach den zwei tristen Krisenjahren 2008 und 2009 wieder Rekordwerte ein und arbeitet am Rande der Kapazitätsgrenze. Deshalb zahlt BMW den Mitarbeitern nach zwei Jahren ohne Erfolgsbeteiligung wieder eine Rekordprämie. Für 2010 bekommen die Tarifmitarbeiter fast 1,6 Monatsgehälter - im Schnitt 5840 Euro. Zudem will BMW in diesem Jahr rund 2000 neue Mitarbeiter einstellen, mehr als die Hälfte davon in Deutschland.

Bereits Mitte des vergangenen Jahres hatte der Konzern seine Mitarbeiter mit einer einmaligen Sonderzahlung belohnt. 2010 war BMW wie andere Hersteller äußerst erfolgreich unterwegs. „Für die Mitarbeiter hieß das: Zusatzschichten - viele Zusatzschichten und intensive Projektarbeit“, sagte Reithofer. Der Konzern hatte in den ersten drei Monaten den besten Jahresstart aller Zeiten hingelegt.

Auch die Aktionäre können sich angesichts des weltweiten Autobooms über einen Geldsegen freuen: BMW will eine Dividende von 1,30 Euro pro Stammaktie ausschütten, 1 Euro mehr als 2009. Allein die Familie Quandt, die zusammen 46,7 Prozent der Stammaktien hält, bekommt dafür rund 365 Millionen Euro, die sich Susanne Klatten, Johanna Quandt und Stefan Quandt teilen.