Boeings neuer Jumbo ist flügge

Die modernisierte 747-8 hat am Wochenende ihre Feuertaufe bravourös bestanden.

Everett/Seattle. Der größte Jumbo-Jet aller Zeiten hat seine Feuertaufe bestanden: Die von Grund auf modernisierte Boeing 747-8 „Intercontinental“ hat am Sonntag ihren Erstflug absolviert. 4 Stunden und 25 Minuten flog die rot-orange lackierte Passagiermaschine über den US-Bundesstaat Washington, bevor sie am späten Nachmittag (Ortszeit) sicher in Seattle landete.

Gestartet war der Riesenvogel auf dem Werksgelände in Everett, wo Boeing sein Konkurrenzmodell zum doppelstöckigen Airbus A380 Mitte Februar vorgestellt hatte. Der neue Jumbo ist knapp sechs Meter länger, besitzt ein neues Cockpit und eine neue Inneneinrichtung und ist dank neuer Triebwerke und eines neuen Flügelprofils auch leiser und spritsparender als die Vorgänger.

Die Deutsche Lufthansa ist der Erstkunde und rechnet damit, den Flieger im kommenden Jahr in Empfang zu nehmen. Bis dahin muss der Typ nach Angaben von Boeing mehr als 600 Flugstunden absolvieren, um die Zulassung zu erhalten. Der allererste Jumbo überhaupt hatte 1969 abgehoben.

Die Lufthansa hat insgesamt 20 Maschinen bestellt und behält sich vor, 20 weitere abzunehmen. Sie ist damit der mit Abstand größte Kunde. Insgesamt hat Boeing erst 33 feste Bestellungen in den Büchern stehen.

Im Schnitt kann der neue Jumbo 467 Passagier aufnehmen und damit 51 mehr als bislang. Der Riesen-Jumbo unterscheidet sich von seinem Urahn äußerlich vor allem durch das verlängerte Oberdeck. Viel beliebter als die Passagierversion mit dem Namenszusatz „Intercontinental“ ist allerdings die Frachtmaschine, die bereits vor einem Jahr ihren Erstflug hinter sich gebracht hatte. Für sie liegen mehr als doppelt so viele Bestellungen vor.

Das letzte Mal hatte Boeing den Jumbo-Jet Mitte der 1980er Jahre in größerem Umfang modernisiert und als 747-400 auf den Markt gebracht. Die 747-8 wird bei den Frankfurtern rund 380 Sitzplätze haben. Die A380 hat Platz für 536 Passagiere.