Bundesbank: Vorsprung vor Fälschern dank neuer 20-Euro-Note
Frankfurt/Main (dpa) - Die neue 20-Euro-Note wird Geldfälschern die Arbeit in den kommenden Jahren nach Überzeugung der Deutschen Bundesbank deutlich erschweren.
Vor allem das neue Hologramm-Fenster dürfte nicht ohne weiteres zu fälschen sein, sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele in Frankfurt: „Das bedarf hoher technischer Fähigkeiten.“
Der Zwanziger war 2014 weltweit der von Kriminellen am häufigsten gefälschte Euro-Schein. Im ersten Halbjahr fiel fast jede zweite Blüte in diese Kategorie (46,5 Prozent), im zweiten Halbjahr waren es sogar 60 Prozent. In Deutschland war im vorigen Jahr immerhin rund jede dritte der gut 63 000 entdeckten Falschnoten ein Zwanziger (36 Prozent).
„Auch die Entwicklung in den ersten beiden Monaten 2015 zeigt, dass bei dieser Note Handlungsbedarf besteht“, betonte Thiele. Der überarbeitete Schein mit neuen Sicherheitsmerkmalen kommt am 25. November in Umlauf. Bis dahin sollen 4,3 Milliarden Banknoten der Europaserie gedruckt werden.
Nach dem Fünfer 2013 und dem Zehner 2014 ist der Zwanziger der dritte Schein der zweiten Euro-Generation. Zwar wurden auch die neuen Ausgaben der beiden niedrigeren Stückelungen schon gefälscht. „Aber die bisherigen Fälschungen sind sehr schlecht“, sagte Stefan Hardt, Leiter des Zentralbereichs Bargeld bei der Bundesbank. Die Experten der Notenbank gehen davon aus, mit der neuen 20-Euro-Note einige Jahre Vorsprung vor organisierten Banden zu haben.
Thiele betonte: „Wir reagieren nicht, wir setzen Standards.“ Das gelte gerade auch für das transparente Fenster: Beim Kippen sind dort auf der Rückseite regenbogenfarbene Wertzahlen zu erkennen. Hält man den Schein gegen das Licht, erscheint auf beiden Seiten das Porträt der mythologischen Gestalt Europa. Thiele ist überzeugt: „Mit dem Zwanziger ist ein Meilenstein in der Banknoten-Technologie gelungen.“