Bundesinstitut fordert Entlastung für Eltern
Wiesbaden (dpa) - Junge Eltern müssen nach Ansicht des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung in der „Rushhour des Lebens“ besser entlastet werden. „In dieser Phase sollte sich die Arbeitszeit stärker dem Familienzyklus anpassen“, teilte Forschungsdirektor Martin Bujard in Wiesbaden mit.
Mütter und Väter mit Kindern bis neun Jahre haben nach einer aktuellen Studie des Instituts nämlich nur etwa drei bis zehn Stunden die Woche für sich allein.
Danach ist insbesondere die Arbeitsbelastung von Müttern mit zwei Kindern, von denen das jüngere noch schulpflichtig ist, hoch. Sie sind rund 61 Stunden die Woche mit Haushalt (23 Stunden), Kinderbetreuung (17), Job (15) und Pendeln (7) beschäftigt. Männer arbeiten demnach ähnlich viel, sie verbringen jedoch deutlich mehr Zeit im Beruf als mit Haushalt und Kinderbetreuung.
Je älter die Kinder werden, desto entspannter wird es der Studie zufolge für die Eltern. Vor allem bei Frauen ist die Arbeitsbelastung über das gesamte Erwerbsleben hinweg gesehen sehr ungleich verteilt. Mit kleinen Kindern befänden sich Mütter unter großem Planungsdruck. Später fänden viele dann keine Beschäftigung mehr, die ihrer Qualifikation entspreche. Dem müsse der Arbeitsmarkt entgegenkommen.