Caviar Creator: Ex-Chef in Haft
Ermittlungen: Staatsanwaltschaft wirft Manager Betrug vor.
Düsseldorf. Der ehemalige Chef des Kaviar-Produzenten Caviar Creator sitzt in Untersuchungshaft. Frank Sch. sei in den USA festgenommen und bereits an die deutsche Justiz ausgeliefert worden, sagte ein Sprecher des Düsseldorfer Landgerichts. Schaefer ist wegen Kapitalanlagebetrugs angeklagt.
Er hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen und sich sogar beim Petitionsausschuss des NRW-Landtags über die sechs Jahre dauernden Ermittlungen gegen ihn beschwert und von einem "Justiz-Skandal" gesprochen. Nach seinen Angaben haben die hartnäckigen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zu einem Schaden in Höhe von 100 Millionen Euro geführt.
Die Staatsanwaltschaft indes wirft Sch. vor, ein "Schneeballsystem" betrieben zu haben. Der Betrieb der Kaviar- und Störproduktion in Demmin (Mecklenburg-Vorpommern) sei mit Anlegergeldern über Wasser gehalten worden. Von 5000 Anlegern seien 50 Millionen Euro Kapital eingeworben worden. Zur Vermeidung einer Insolvenz habe der Beschuldigte erneut Kapital einwerben lassen.
In Briefen an die Anleger habe er permanent falsche Angaben gemacht. So seien Produktionsziele in Aussicht gestellt worden, die nicht zu erreichen gewesen seien.
Der Düsseldorfer Börsenmakler Sch. hatte Caviar Creator im Jahr 2002 gegründet, um Störe in großem Stil in Aquakulturen zu züchten und Kaviar zu ernten. Zur Finanzierung bediente sich Sch. am "Grauen Kapitalmarkt", der kaum staatlich überwacht oder reguliert wird. Die Muttergesellschaft hatte ihren Sitz in Las Vegas, die Geschäfte wurden allerdings vorwiegend von einem Büro an der Berliner Allee in Düsseldorf geführt. Sch. ist wegen Vermögensdelikten vorbestraft. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest.
Caviar Creator wurde im vergangenen Jahr von Schweizer Investoren übernommen, die später jedoch vom Kaufvertrag zurücktraten. Derzeit hat der Insolvenzverwalter bei der Firma das Sagen.