Commerzbank-Chef erwartet Filialsterben in der Branche
Frankfurt/Main (dpa) - Commerzbank-Chef Martin Blessing sagt seiner Branche ein massives Filialsterben voraus. „Im Moment haben wir über alle Bankengruppen hinweg - also Privatbanken, Volksbanken und Sparkassen - noch rund 35 000 Filialen in Deutschland“, so Blessing.
„Davon wird in den nächsten zehn Jahren nach meiner Überzeugung bis zu einem Drittel schließen“, sagte Blessing der „Rheinischen Post“.
„Auch wenn es weniger Filialen geben wird, bedeutet diese Entwicklung nicht, dass das Filialmodell in Deutschland stirbt“, sagte Blessing. Gerade bei persönlicher Beratung zu Geldanlage, Altersvorsorge oder Immobilienfinanzierung bleibe die Geschäftsstelle ein wichtiger Anlaufpunkt für Kunden.
Für die Aktionäre der teilverstaatlichten Commerzbank wird unterdessen die erste Dividende seit 2007 wahrscheinlicher. Blessing bekräftigte in dem Interview: „Für dieses Jahr haben wir wieder eine Ausschüttung geplant, auch wenn man das nach einem halben Jahr natürlich noch mit Vorsicht sagen muss.“ Nach einem guten ersten Quartal 2015 hatte der Frankfurter Dax-Konzern 57 Millionen Euro für eine mögliche Gewinnausschüttung an die Anteilseigner reserviert.