Daimler will Jobs in Bussparte reduzieren

Stuttgart/Ulm (dpa) - Der Daimler-Konzern setzt in seiner Bussparte den Rotstift an. Ein Sparprogramm soll Hunderte Jobs an den Standorten Ulm/Neu-Ulm und Mannheim überflüssig machen. Details würden derzeit verhandelt, sagte ein Daimler-Sprecher am Mittwoch.

Er bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Er betonte, dass betriebsbedingte Kündigungen bis 2017 ausgeschlossen seien: „Wir stehen zum Standort Deutschland und werden keine Omnibuswerke schließen. Es wird keine Entlassungen geben.“ Daimler ist mit seinen Nutzfahrzeugen, zu denen die Busse zählen, der weltgrößte Hersteller.

Zum Hintergrund der Neuordnung und den Plänen der Geschäftsleitung wollte der Daimler-Sprecher nicht näher eingehen und verwies auf die laufenden Verhandlungen mit den Arbeitnehmern. Fakt ist, dass die Umsatzrendite - also das Verhältnis von operativem Gewinn zu den Erlösen - 2011 um einen ganzen Punkt auf 3,7 Prozent zurückging und damit deutlich unter dem Wunschziel liegt. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) purzelte um 25 Prozent auf 162 Millionen Euro.

Beruhigen dürfte die Belegschaft an den betroffenen Standorten, dass ihre Jobs zumindest bis 2017 sicher sind. So lange gilt eine Beschäftigungsgarantie. Laufen soll die Reduzierung der Stellen über Fluktuation - also etwa, indem Stellen nicht nach besetzt werden oder Mitarbeiter Regelungen für Altersteilzeit und ein frühes Ausscheiden nutzen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa plant Daimler, bis zu 10 Prozent der Arbeitsplätze abzubauen. Damit könnte sich auf Basis der Belegschaftsgröße ein maximales Einsparziel von etwa 700 Jobs ergeben. Für Auszubildende sind das eher schlechte Nachrichten.

Die Bussparte von Daimler hatte sich während der Krise als sehr stabil erwiesen, jüngst aber geschwächelt. Investitionen in Busse etwa für den öffentlichen Nahverkehr laufen in längeren Zeiträumen ab als das kurzlebigere Autogeschäft. Wenn Kommunen am Bus-Fuhrpark sparen, spürt Daimler das in der Kasse daher erst mit Verzögerung.