Devisen: Euro baut Vortagsgewinne aus - Aufatmen nach Griechenland-Abstimmung

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag gestützt durchdie endgültige Verabschiedung des griechischen Sparpakets seine Vortagsgewinneweiter ausgebaut. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete imNachmittagshandel 1,4491 US-Dollar, zuvor war sie sogar bis auf 1,4521 Dollargestiegen.

Am Mittwoch hatte der Euro zeitweise nur knapp über der Marke von1,43 US-Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Referenzkursam Nachmittag auf 1,4453 (Mittwoch: 1,4425) Dollar festgesetzt. Der Dollarkostete damit 0,6919 (0,6932) Euro.

"Die Zustimmung des griechischen Parlaments zum Sparpaket wirkt amDevisenmarkt nach", sagte Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank.Nachdem das griechische Parlament dem Spar- und Reformpaket bereits am Mittwochgrundsätzlich zugestimmt hatte, wurden am Donnerstag auch dieAusführungsbestimmungen des Sparpakets befürwortet. Damit macht das Parlamentden Weg zu weiteren internationalen Milliardenhilfen frei.

"Der Euro wird aber auch durch die unterschiedliche Zinspolitik in derEurozone und den USA gestützt", sagte Hellmeyer. Während in der Eurozone dienächste Leitzinserhöhung im Juli erwartet werde, sei in den USA noch keineZinswende sichtbar. Zudem belaste die Schuldenpolitik und die Diskussion um eineAnhebung der Schuldengrenze in den USA den Dollar. So hatten die RatingagenturenStandard & Poor's und Moody's den USA mit einer Herabstufung derKreditwürdigkeit gedroht, falls sich Opposition und Regierung nicht einigenkönnen.

Die Eurozone gibt laut Hellmeyer hingegen ein deutlich besseres Bild ab. Dievon der Schuldenkrise betroffenen Ländern hätten weitreichende Reformen inAngriff genommen. So plant die italienische Regierung laut Medienberichten, inden kommenden dreieinhalb Jahren 47 Milliarden Euro einzusparen."Europa macht imGegensatz zu den USA seine Hausaufgaben", sagte Hellmeyer. Insgesamt laufe dieWirtschaft der Eurozone weiter gut. Dies zeige auch der robuste deutscheArbeitsmarkt im Juni. Die wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung werde sich auch imzweiten Halbjahr in der Eurozone fortsetzen. Auch besser als erwartetausgefallene US-Konjunkturdaten belasteten den Euro am Nachmittag nichtnachhaltig.

Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,90255 (0,89980) Britische Pfund, 116,25 (116,93) Japanische Yen und1,2071 (1,2036) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze Goldwurde in London am Nachmittag mit 1.505,50 (1.504,25) Dollar gefixt. EinKilogramm Gold kostete 32.920,00 (33.260,00) Euro.