Devisen: Euro bleibt nach Zinsentscheid gefragt - Höchststand seit 16 Monaten
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Mittwoch erstmalsseit 16 Monaten über die Marke von 1,47 US-Dollar gestiegen. Zuletzt wurde dieGemeinschaftswährung in New York weit über dieser Marke bei 1,4744 Dollargehandelt.
Nach dem Zinsentscheid in den USA und der darauffolgendenPressekonferenz wurden kurzzeitig sogar schon 1,4751 Dollar für einen Eurogezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf1,4668 (Dienstag: 1,4617) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6818(0,6841) Euro.
Die US-Notenbank Fed hatte ihren Leitzins wie erwartet nicht verändert undeine Fortsetzung ihrer expansiven Geldpolitik signalisiert. Alle Mitglieder desgeldpolitischen Ausschusses stimmten für die Beschlüsse. Die Konjunktur in denUSA erhole sich nur mit moderatem Tempo, schrieben die Notenbänker in einemKommentar zu ihrer Entscheidung. In einer erstmals abgehaltenen Pressekonferenzkorrigierten die US-Währungshüter daraufhin ihre Prognose für dasWirtschaftswachstum des laufende Jahres nach unten. Gleichzeitig hobNotenbankchef Ben Bernanke die Inflationsprognose an, sprach jedoch von einerlangfristig stabilen Teuerungsrate.
In der Eurozone deutet hingegen alles auf weitere Zinserhöhungen hin, wasden Euro wegen der steigenden Zinsdifferenz zwischen der Eurozone und den USAfür Anleger attraktiver macht. "Derzeit spricht einfach nichts für denUS-Dollar", sagte ein Währungsstratege. "Nur eine Umkehr bei der Fed könnte demDollar in diesen Zeiten wieder auf die Beine helfen", so der Experte.