Hacker stehlen Daten von 77 Millionen Sony-Kunden
Täter griffen Namen, Alter, Wohnorte, womöglich auch Nummern von Kreditkarten der Betroffenen ab.
New York. Computerhacker haben beim Unterhaltungskonzern Sony Informationen von mehr als 70 Millionen Nutzern gestohlen — darunter Namen, Alter, Wohnorte, womöglich auch die Nummern von Kreditkarten.
Betroffen sind das Playstation Network für Konsolenspieler sowie der Musik- und Videoservice Qriocity. Die Hacker waren vom 17. bis zum 19. April in die Datenbanken eingedrungen. Das Unternehmen schaltete die Dienste daraufhin komplett ab. Bis sie wieder online sind, kann es dauern. Der Fall könnte einer der größten Datendiebstähle der Geschichte werden.
Bei Playstation Network und Qriocity sind weltweit 77 Millionen Nutzerkonten registriert. Wie viele es in Deutschland sind, sagte Sony nicht. Über das Playstation-Netzwerk können Nutzer miteinander spielen, chatten und Filme ansehen. Unter dem Namen Qriocity vertreibt der Konzern Musik und Videos.
Sony informierte die Nutzer in Firmenblogs und verschickte eine E-Mail an die Betroffenen. Eine unbekannte Person habe sich unberechtigt Zugang zu persönlichen Daten verschafft, hieß es in der Mitteilung. Auch Benutzernamen und Passwörter seien nach derzeitigem Kenntnisstand ausgespäht worden, möglicherweise auch die Liste der jeweiligen Einkäufe.
Sony-Sprecher Guido Alt bezeichnete den Diebstahl als „gezielten Angriff von außen“. Er habe eine „kriminelle Dimension“. Derzeit gebe es aber keine Hinweise darauf, dass Kreditkartendaten gestohlen worden seien. In der entsprechenden Datenbank habe man keine Zugriffsspuren festgestellt. Da man einen Diebstahl aber nicht ausschließen könne, habe man die Nutzer vorsorglich gewarnt.
Der Konzern riet seinen Kunden, ihr Konto regelmäßig zu kontrollieren, um Betrugsversuche zu stoppen. Die Prüfnummern der Kreditkarten, ohne die in der Regel keine Geschäfte im Internet möglich sind, seien ohnehin woanders gespeichert worden, betonte Unternehmenssprecher Alt.