Devisen: Euro fällt nach Spanien-Auktion tiefer
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat seine Kursverluste am Donnerstag nacheiner spanischen Anleiheauktion ausgeweitet. Gegen Mittag kostete dieGemeinschaftswährung 1,2922 US-Dollar, am frühen Morgen hatte sie noch einTageshoch bei 1,2982 Dollar markiert.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatteden Referenzkurs am Mittwochmittag auf 1,2981 (Dienstag: 1,3053) Dollarfestgesetzt.
Spanien hatte sich am Vormittag im Rahmen einer kurzfristig anberaumtenAuktion langlaufender Staatsanleihen rund 800 Millionen Euro besorgt. Obwohl dieZinsen in allen drei versteigerten Laufzeiten sanken und die Nachfrage groß war,fielen die Marktreaktionen verhalten aus. Am Sekundärmarkt zogen die Renditenfür spanische Titel deutlich an.
Die Enttäuschung könnte mit dem unerwartet niedrigen Volumen zusammenhängen,das die spanische Schuldenagentur zuteilte. Analysten hatten damit gerechnet,dass bis zu zwei Milliarden Euro in die Staatskasse gespült werden würden. EinMaximalziel hatte sich die Regierung bewusst verkniffen, um flexibler auf dieGebote reagieren zu können.
Analysten sehen den Euro derzeit allerdings auch aufgrund konjunkturellerFaktoren im Nachteil gegenüber dem Dollar. "Schwache Zahlen aus der Eurozoneplus gute Konjunkturdaten aus den USA heißt: Eurokurs runter. Das scheintderzeit die einfache Formel zu sein, die am Devisenmarkt funktioniert", erklärtAntje Praefcke von der Commerzbank.
"Fundamental hat der Euro dem Dollar einfach nichts entgegenzusetzen - eineTatsache, auf die wir bereits mehrfach hingewiesen haben und die dem Euro dasLeben bis zum Wochenende schwer machen könnte", so Praefcke. Sollten die amNachmittag veröffentlichten wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe inden USA besser als erwartet ausfallen, könnte die Gemeinschaftswährung weiterfallen.