Devisen: Euro fällt nach Vortageseinbruch unter die Marke von 1,45 Dollar

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag nach drastischenVortagsverlusten zeitweise unter die Marke von 1,45 US-Dollar gesunken. Dieeuropäische Gemeinschaftswährung wurde im Tief mit 1,4458 Dollar gehandelt.

Biszum späten Nachmittag erholte sich der Euro leicht auf 1,4520 Dollar. DieEuropäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,4501(Donnerstag: 1,4814) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6896(0,6750) Euro.

"Ausgelöst wurde die Talfahrt des Euro durch die EZB, die am Donnerstagkeine Leitzinserhöhung für Juni signalisiert hat", sagte Devisenexperte StephanRieke von der BHF-Bank. Viele Marktteilnehmer hätten zuvor auf einen weitersteigenden Euro gewettet, da sie von einer raschen Folge von Zinserhöhungenausgegangen seien. "So wurden sie auf dem falschen Fuß erwischt", sagte Rieke.Der Eurokurs hatte danach mit fast vier Cent am Donnerstag einen der höchstenTagesverluste seit der Einführung der Gemeinschaftswährung erlitten.

Der am Freitagnachmittag veröffentlichte und besser als erwartetausgefallene US-Arbeitsmarktbericht belastete den Euro nicht zusätzlich. DerEuro stieg daraufhin kurzzeitig sogar bis auf 1,4570 Dollar. "Die positivaufgenommen Zahlen haben die Risikoneigung der Anleger erhöht", erklärte Riekedie ungewöhnliche Bewegung. Der Dollar gilt immer noch als "sicherer Hafen" inunruhigen Zeiten. Allerdings hielt die Euro-Erholung nicht lange an, da dieUS-Daten laut Rieke nicht durchgehend überzeugend waren.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,88390 (0,89865) Britische Pfund , 116,50 (118,20)Japanische Yen und 1,2668 (1,2730) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London amNachmittag mit 1.486,50 (1.511,00) Dollar festgelegt worden. Ein Kilogramm Goldkostete 32.260,00 (32.260,00) Euro.